Harte Arbeit!

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Der lange Weg zum besten Trial-Truck.

Gut geschraubt ist halb gewonnen. Ganz so einfach läuft es natürlich nicht mit dem Europameister-Titel im Truck Trial. Dennoch spielt das fortwährende Arbeiten am Truck keine unwesentliche Rolle.

2012 haben sich Marc Stegmaier und Jan Plieninger vom BFS Trucksport Team für ihren MAN entschieden. Heute ist der MAN TGS 33.480 6×6 zwar immer noch das Serienfahrzeug als das er einst vom Band gerollt ist – schliesslich dürfen laut Reglement im Truck Trial nur Serienfahrzeuge an den Start gehen – allerdings hat er eine ganze Menge Modifikationen hinter sich: Im Lauf der Jahre hat ihn das Team immer mehr an die Voraussetzungen des Truck Trial angepasst.

«Als wir die ersten Läufe gefahren sind, war das Fahrzeug noch minimal umgebaut, so dass wir eben beim Truck Trial starten durften und das Reglement erfüllt war. Dann haben wir aber im Prinzip nach jedem Lauf festgestellt, dass wir etwas optimieren müssen.», beschreibt Fahrer Marc die Anfangszeit in der Serie. «Unsere erste Stossstange war so tief und niedrig, dass wir überall anstanden und auch die ersten Reifen waren katastrophal.», bestätigt Beifahrer Jan.

«Uns war bewusst, dass es vier bis fünf Jahre dauern würde, bis wir ein Fahrzeug haben, mit dem wir die Europameisterschaft gewinnen können.»

Jan Plieninger

Es gab jede Menge zu tun: Aggregate, wie der Tank, der Luftkessel und die Batterien wurden oberhalb vom Rahmen platziert, damit sie während der Läufe nicht weggerissen werden können, Blattfedern wurden ausgebaut, um das Fahrzeug geschmeidiger für das Gelände zu machen, das perfekte Reifenprofil musste gefunden werden.

Technisch gesehen ist heute alles umgesetzt und bevor der Truck im Mai auf ein Neues an den Start geht, wird das Team ein wenig am Aufbau basteln. Er soll besser gelagert, leichter und stabiler werden. Und der MAN TGS wird noch einmal neue Reifen bekommen.

«Du kannst nicht wie bei anderen Sportarten im Vorfeld üben, um richtig gut zu werden. Dafür sind die Gegebenheiten, auf die du an den Wettkampforten in Europa triffst zu unterschiedlich.»

Marc Stegmaier

Und die mentale Stärke? Hat das Team, das inzwischen zweimal den Europameistertitel geholt hat, auch. Aber auch das hat seine Zeit gedauert, bis das Team soweit aufgestellt war. «Du kannst nicht wie bei anderen Sportarten im Vorfeld üben, um richtig gut zu werden. Dafür sind die Gegebenheiten, auf die du an den Wettkampforten in Europa triffst zu unterschiedlich.», sagt Marc. Die Teams müssten sich immer wieder neu auf die verschiedenen Untergründe und die immer wieder anders gesetzten Tore in den Sektionen einstellen. Trainiert wird im Prinzip während des Rennens. «Selbst wenn wir das Gelände schon kennen, ist der Lauf beim nächsten Mal anders gesteckt, das heisst du musst dich jedes Mal mit dem Fahrzeug neu herantasten.», spricht Jan aus seiner Erfahrung.

Marc Stegmaier & Jan Plieninger

In der neuen Saison möchte das Team natürlich die Herausforderung anpacken, das Triple zu holen. Die beiden Titel, die sie bereits im Gepäck haben, liefern ihnen das nötige Selbstbewusstsein. «Wir können ein Stück weit gelassener an den Start gehen.» Da sind sich Marc und Jan einig. Trotzdem dürften sie natürlich nicht weniger konzentriert und fokussiert sein als in den Jahren zuvor. Und sie müssen sich auf ihren Truck verlassen können. Aber der ist erstens zuverlässig – ein MAN eben – und das Team ist extrem gut aufgestellt, wenn es zwischen den Sektionen ans Schrauben geht.