Schluss mit dem Lohn-Dumping!

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Erster Schritt zu einheitlichen Sozialstandards für Trucker

Mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen: Die EU-Verkehrsminister haben fairere Regeln für die Berufskraftfahrer in der EU auf den Weg gebracht.

Einheitliche Sozialstandards sollen es bringen: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Platz. Mehr Fairness für Fahrer und Transportunternehmen versprechen sich die EU-Verkehrsminister von den geplanten Neuregelungen. Sozialdumping und unlauterem Wettbewerb soll somit der Kampf angesagt werden. 

Eines der Ziele: die Missstände auf überfüllten Autobahnparkplätze zu beenden. Fahrer sollen ihre wöchentliche Ruhezeit nicht mehr im Führerhaus verbringen dürfen. Stattdessen müssten die Fuhrunternehmer verpflichtet werden, Unterkünfte für ihre Fahrer zu bezahlen. Dabei handelt es sich allerdings um kein absolutes Kabinenverbot: Ausgenommen von der regelmäßigen wöchentlichen Ruhezeit dürfen Fahrer nach einer regulären Schicht auch weiter in ihren Trucks übernachten.

Alle vier Wochen nach Hause

Wochenlange Touren ohne Rückkehr nach Hause? In Zukunft soll nach vier Wochen Schluss sein: Dem Beschluss zufolge dürfen Berufskraftfahrer maximal vier Wochen am Stück in Europa unterwegs sein.

Änderungen bei der Kabotage

Weiterhin sind maximal drei Kabotage-Fahrten innerhalb von sieben Tagen erlaubt. Systematischer Kabotage soll aber künftig durch eine vorgeschriebene Pause von fünf Tagen ein Riegel vorgeschoben werden – erst danach dürfen weitere Kabotage-Fahrten im selben Land mit demselben Lkw durchgeführt werden. Bessere Kontrollierbarkeit der Kabotage-Regeln versprechen sich die Verkehrsminister vom intelligenten Tachografen – dieser wird ab 2024 verpflichtend.

Mit den Änderungen sollen sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen der rund zwei Millionen europäischen Berufskraftfahrer verbessern. Bevor die Neuregelungen in Kraft treten können, muss noch eine Einigung mit dem Europaparlament gefunden werden.