In geheimer Mission

Die Testfahrer von MAN

Bevor ein neuer MAN serienreif beim Kunden landet, begleiten die Testfahrer jeden seiner Entwicklungsschritte. In ausgiebigen Testfahrten erproben sie jede einzelne Funktion des Fahrzeugs auf Herz und Nieren. Getestet wird täglich, zum Teil auch unter klimatisch und topografisch extremen Bedingungen, aber auch auf nationalen und internationalen Teststrecken. Ab einem gewissen Reifegrad finden die Erprobungen auf öffentlichen Straßen statt.

Neugierige Blicke gehören zum Berufsalltag von Manfred Leopold und Christian Horn. Genauso der ein oder andere Versuch, doch etwas über die getarnten Fahrzeuge herauszufinden, was sich da noch „streng geheim“ hinter der schwarz-weiß gemusterten Tarnfolie verbirgt. Als Testfahrer der sogenannten Erlkönige lassen sich die beiden aber selbstverständlich nicht in die Karten blicken. 

So auch im Fall ihres jüngsten Geheimprojekts, einem neuen TGX von MAN.
Diesen begleiten sie als Teil des Testteams vom Prototypen bis zur Fertigstellung in zahlreichen Testrunden und auf vielen Erprobungskilometern. Dabei arbeiten der Versuchsmechaniker Manfred Leopold und der Ingenieur Christian Horn eng zusammen. Mit klarer Aufgabenverteilung: Leopold, der bereits die dritte Truckgeneration auf der Teststrecke begleitet, bereitet die Testfahrzeuge für die Erprobungen vor und stattet sie mit der spezifischen Messtechnik aus. Kollege Horn wertet die gesammelten Daten aus, um mögliche Schwachstellen aufzudecken und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. „Die größte Herausforderung liegt in der Vernetzung der einzelnen Systeme“, verrät uns der Ingenieur. Bei den Versuchsfahrten überprüfen die Testfahrer immer auch das Zusammenspiel von einer Komponente mit dem gesamten Fahrzeug. „Alle Systeme müssen in der Interaktion voll, teilbeladen und leer einwandfrei funktionieren“, erklärt Horn. Deshalb prüft das Team jedes einzelne Feature in unterschiedlichen Testszenarien. Auf dem Testgelände in München wird der Lkw bereits im frühen Prototyp-Stadium erprobt. Testfahrten auf öffentlichen Straßen helfen dann dabei, das Fahrzeug unter realen Arbeitsbedingungen der Kunden kennenzulernen.

Extreme Bedingungen gehören zum Job

In Sommer- und Wintererprobungen verlangen die Testfahrer der gesamten neuen MAN Trucks das Maximum ab. Dafür sind sie mehrere Monate in Spanien und Schweden vor Ort und wechseln zwischen der glühenden Hitze unter der spanischen Sonne und den extremen Straßenbedingungen bei Schnee und Eis im hohen Norden.

Für die Testfahrer bedeutet der extreme Ortswechsel, dass sie Reisebereitschaft und ein hohes Maß an Belastbarkeit mitbringen müssen. Diese zählen laut MAN Versuchsleiter Rainer Miksch neben Teamfähigkeit und der Erfahrung im Umgang mit den Nutzfahrzeugen zu den wichtigen Voraussetzungen, auf die bei der Auswahl der Fahrer geachtet wird. „Man muss Pioniergeist haben, offen für Neues sein und das Verständnis für den Kunden und seine Anforderungen entwickeln“, so Miksch weiter. Um den Kunden das bestmögliche Fahrzeug bieten zu können, stehen deren Anforderungen von Anfang an im Mittelpunkt der Entwicklung und Erprobung. Außerdem werden auch Kunden direkt in den Entwicklungsprozess eines neuen Lkw immer mit einbezogen. „Die Fahrer freuen sich sicherlich auf das Gesamtpaket der neuen MAN Trucks“, da sind sich die Testfahrer Manfred Leopold und Ingenieur Christian Horn einig. Die beiden werden jedenfalls nicht ohne Stolz beobachten, wie der Neue von MAN bald schon ohne Tarnung die Straßen erobern wird.