Tür auf – hinsetzen und los!

MANTruck Life

Der Büssing Burglöwe war ein echter „Fahrerversteher“

Ein Truck ist mehr als ein Truck – vor allem für den Fahrer ist er so viel mehr. Das wussten Lkw-Bauer damals wie heute. Ein Blick zurück verrät, was in den 1970er Jahren als fahrerfreundlich galt.

„Mit dem Burglöwe 09-110 machen Sie Ihrer Besatzung das Fahren zur Freude. Sie sitzt gut. Sie sieht alles. Sie friert nicht.“, warb die Werbebroschüre 1967 für den neuen Lastkraftwagen mit Unterflur Dieselmotor aus der Büssing Automobilwerke AG Braunschweig. Schon damals hatten Lkw-Bauer ein klares Ziel: Der Lkw sollte funktional und komfortabel sein und seinen Fahrer bestmöglich in seinem Berufsalltag unterstützen. Das frühe Beispiel des Büssing Burglöwen zeigt, was alles dafür getan wurde, ein fahrerfreundliches Modell zu bauen.

Wer soll im Fahrerhaus sitzen?

„Die Besatzung natürlich“, einfache Frage, einfache Antwort. Aus diesem Grund war bei den Burglöwe-Modellen der Motor als Novum zwischen die Achsen gelegt worden, mit dem positiven Effekt Platz und Ruhe im Fahrerhaus zu schaffen. Auch beim Einstieg stand der Komfort für den Fahrer im Fokus: Dieser gelangte über eine Trittstufe die nur 35 Zentimeter über der Fahrbahn lag auf seinen Platz hinter dem Steuer. „In den Burglöwe 09-110 steigt man nicht ein. Sondern einfach: Tür auf – hinsetzen und los!“ (Zitat aus der Broschüre).

Auch in puncto Verkehrssicherheit waren die Burglöwen bereits echt vorbildlich unterwegs: Durch die rückseitige Verglasung des Fahrerhauses entstanden keine toten Winkel und der Fahrer konnte jede Situation leicht überblicken. Eine von vielen Annehmlichkeiten der Burglöwen-Kabine: Ansonsten sorgten ein Armaturenbrett über die ganze Breite des Wagens, ein großes, tiefes Fach vor der Beifahrersitzbank, eine Warmwasserheizung mit Austritten in den Fußraum, gepolsterte Armlehnen und viele weitere Extras für beste Arbeits- und Wohlfühlatmosphäre.

Ein Musterknabe in puncto Technik, Pflege und Verbrauch

„Alles liegt richtig im Griff. Alles geht ohne Kraftvergeudung: Die Lenkung. Die Schaltung. Die Bremsen. Fünf synchronisierte Gänge! Damit zieht er munter von der Ampel weg und beschleunigt im Bereich von 30 bis 50 km/h so flott, dass sich die Kleineren wundern.“, warb die Werbebroschüre verheißungsvoll.

Als mustergültig bescheiden galten die Burglöwen außerdem bei Pflege, Wartung und Verbrauch und ließen obendrein Raum für alle möglichen Aufbauwünsche des Kunden: Egal ob Tankwagen-, Müllschrankaufbau oder Sattelzug – das Burglöwen-Fahrgestell bot eine ideale Basis für alle mögliche Sonderwünsche.

„Wir haben Ihnen etwas über die Vorteile des Burglöwen erzählt. Es war nur das Wichtigste. Um alle herauszufinden müssen Sie ihn selber gefahren haben.“, schloss damals die Broschüre ihr hohes Lied auf den Büssing Burglöwen. 

Probefahrten können wir euch leider keine mehr bieten, dafür aber eine kleine Zeitreise in unsere Galerie, in der ihr auf den Burglöwen sowie die Modelle Büssing Supercargo und Commodore trefft. 

Quelle: MAN Truck & Bus SE, Historisches Archiv, Henning Stibbe