Der 90. Geburtstag und ein Unikat für Greiwing

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„Kleine“ Überraschung für große Visionen

Mit einem Lkw, mit dem Firmengründer Alfons Greiwing Kohle und Zement transportierte, hat vor 90 Jahren alles begonnen. Heute ist Greiwing immer noch ein Familienunternehmen, hat aber hunderte Zugmaschinen und Auflieger im Einsatz. Gut 800 Menschen arbeiten an zwölf Standorten für die international agierende Spedition, die mehr als 100 Millionen Euro im Jahr umsetzt. 

90 Jahre – das ist zwar kein richtiges Jubiläum, aber allemal ein Grund zum Feiern. Anfang des Jahres waren alle Mitarbeiter des Standortes Greven in die große Werkstatt geladen, zu Sekt und Fingerfood und zu „einer kleinen Überraschung“ für die Belegschaft, so Jürgen Greiwing. So ganz klein fiel die allerdings nicht aus: Ein verhüllter Auflieger rollte in die Halle. 

Als Erich Greiwing und seine Söhne Jürgen und Roland den Sichtschutz entfernt hatten, kam unter Applaus ein echtes Unikat zum Vorschein: ein Silo-Auflieger mit einem historischen Motiv an der Seite, das Erich Greiwing als jungen Mann neben einem Büssing 8000 mit 180 PS zeigt – jenes Fahrzeug mit dem einst Zement ausgeliefert worden war. Auf dem Nummernschild ist das Gründungsjahr „1930“ verewigt. Und am Heck wirbt der „Opa“, Firmengründer Alfons Greiwing um Logistik-Nachwuchs.

„Besser geht es nicht“, strahlte Erich Greiwing, der sich spontan für die erste Fahrt mit dem neuen Fahrzeug bewarb. „Der Lkw wird im nationalen und internationalen Fernverkehr eingesetzt“, versprach Jürgen Greiwing, der ebenso wie Roland Greiwing geschäftsführender Gesellschafter ist. 

90 Jahre in einem umkämpften Markt zu bestehen hat Greiwing nicht zuletzt seiner Mitarbeiterschaft zu verdanken. „Es macht unheimlich Spaß, mit der Truppe zu arbeiten“, sagte Jürgen Greiwing. Zudem punkte man mit einer großen Produktpalette. Denn längst transportiert Greiwing nicht nur, sondern bietet Kunden ein Logistik-Komplettpaket an – bis hin zum Abfüllen und Mischen der Ware. 

Apropos Ware: Greiwing hat sich auf granulierte, pulverisierte und staubförmige Rohstoffe, Komponenten und Produkte aus verschiedensten Branchen spezialisiert – von der Backzutat bis zum Baustoff. In Greven wird verwaltet und gesteuert. Dort ist auch die Lkw-Werkstatt ansässig und Neufahrzeuge werden ausgerüstet – die im Übrigen höchstens drei Jahre lang genutzt werden. Die größte Aufgabe ist wie in anderen Branchen auch der Fachkräftemangel. „Eine ganz große Herausforderung“, sagt Jürgen Greiwing.