Angekommen und glücklich

StoriesTruck Life

Berufskraftfahrerin Katja baut zielstrebig an ihrem Truckertraum

Katja Tscherteu aus Gallizien zeigt allen, dass sie sich nicht damit aufhält, ob etwas Frauen- oder Männersache ist. Als junge Fahrerin beweist sie sich selbstbewusst hinter dem Steuer ihres MAN-26-Tonners und auf der Baustelle.

Das Abitur gerade frisch in der Tasche, hat Katja im Frühjahr 2020 ihren Lkw-Führerschein gemacht. In der Baufirma ihres Vaters, der Tscherteu Bau GmbH, ist sie seitdem flexibel als Allrounderin im Einsatz: Hinter dem Steuer ihres MAN TGS 33.440, gemeinsam mit ihrer Mutter im Büro und auf der Baustelle.

Ich habe meine Arbeit dort begonnen, wo mein Herz zu schlagen angefangen hat.

Die Faszination, die große und schwere Fahrzeuge auf sie ausüben, stammt noch aus Kindertagen und hält bis zum heutigen Tag. Wenn das große Fahrzeug dann auch noch ein Löwe ist: umso besser! „Einmal MAN, immer MAN – dieser Aussage stimmen mein Vater und ich vollkommen zu“, verrät uns Katja, dass der Fuhrpark der Firma ausschließlich aus MAN-Fahrzeugen besteht. „Aufgrund ihrer Robustheit im Baustellenverkehr und ihrer Leistung sind wir überzeugt von der Marke.“

Endlich selbst am Steuer

Wer Katja in ihrem MAN sieht, erkennt eine junge Frau, die angekommen ist.
„Selbst als Kind bin ich oft mit meinem Vater im Lkw unterwegs gewesen. Das sind Erinnerungen, die mir jetzt immer noch Freude bereiten. Nun bin ich nicht mehr das kleine Mädchen, das daneben sitzt, sondern übernehme selbst das Steuer“, sagt sie stolz. An ihrem Alltag mag sie die abwechslungsreichen Aufgaben, den Kontakt zu den Kunden und anderen Truckern. „Ich bin noch ganz am Anfang meiner Karriere und muss natürlich noch viel lernen und Erfahrungen sammeln, aber ich fühle mich angekommen in einer Branche, die mir Freude bereitet.“

„Heutzutage gibt es selten etwas was nur ‚Männersache‘ oder ‚Frauensache‘ ist“, sagt Katja. Wenn es nach ihr geht, solle jeder das machen können, was ihm oder ihr Freude bereitet. Und aus ihrer persönlichen Erfahrung, gibt es viel positive Resonanz für sie als Berufskraftfahrerin. Und Unterstützung, wenn sie körperlich bei einer Aufgabe doch einmal an ihre Grenzen gerät: „Aufgrund meiner Größe und meines Gewichts ist es logisch, dass ich manche Dinge nicht so gut bewältigen kann im Vergleich zu einem erwachsenen Mann. Die seitliche Bordwand zu schließen ist beispielsweise eine dieser Herausforderungen. Ich habe jedoch das große Glück, tolle Mitarbeiter und Familienmitglieder zu haben, die mir jederzeit zur Seite stehen, wenn ich Hilfe benötige“, freut sich Katja. Und wenn doch einmal nicht ganz so nette Kommentare kommen? „Die gibt es in jedem Beruf“, kontert Katja, „und ich persönlich mache mir über blöde Ansagen keine Gedanken.“

Für manche mag es nur ein Lkw sein, doch für mich ist es mehr als nur ein Lkw und auch mehr als nur ein Arbeitsplatz – es ist ein Ort an dem ich angekommen und glücklich bin.

Neben den bereits erwähnten Aufgaben kümmert sich Katja außerdem darum die Projekte der Tscherteu Bau GmbH Kunden und Interessierten auf ihrer Facebook-Seite näherzubringen. Hier geht es natürlich auch immer wieder um ihre eigene Rolle als Fahrerin: „In meinem letzten Facebook-Post habe ich geschrieben: Der beste Weg die Zukunft vorauszusagen, ist sie selbst zu gestalten.“ In diesem Spruch spiegele sich ihre Lebenseinstellung sehr gut wider. Für ihre Zukunft wünscht sich Katja, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Und so zielstrebig, wie wir sie im Interview kennenlernen durften, wird es vermutlich nicht beim Wunsch bleiben. Mit ihren 19 Jahren hat es die Österreicherin jedenfalls schon sehr weit gebracht, ihren Traum vom Fahren auch tatsächlich zu leben: „Für manche mag es nur ein Lkw sein, doch für mich ist es mehr als nur ein Lkw und auch mehr als nur ein Arbeitsplatz – es ist ein Ort an dem ich angekommen und glücklich bin.“