Unermüdlich für die Trucker

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Wenn es nach Jörg Schwerdtfeger geht, wird die Zukunft für Berufskraftfahrer positiv

Es ist schon etwas länger her, dass Jörg Schwerdtfeger selbst als Fernfahrer unterwegs war. Eines hat er sich aus dieser Zeit aber behalten, den Respekt für diesen Berufsstand. Und ganz viel Kampfgeist, mit dem er sich permanent für die Fahrerkollegen einsetzt.

Jörg Schwerdtfeger kennt die Branche und weiß, was es heißt, Berufskraftfahrer zu sein. Er selbst saß viele Jahre hinter dem Steuer eines Lkw. Als Kind und Jugendlicher ist er oft mit seinem Schwager im Lkw durch Europa gereist und hat später seinen Lkw-Führerschein bei der Bundeswehr gemacht. „Seit der Zeit hat mich der Beruf in seinen Bann gezogen und ich habe die Vorteile der selbständigen Arbeit und die Freiheit im Beruf geschätzt“, sagt Jörg.

Den Wunsch, Dinge für die Fahrer zu verbessern, hegte er schon während seiner aktiven Zeit als Fahrer: Er empfand die Umstände in der Firma, für die er damals tätig war, als alarmierend und hatte deshalb versucht, einen Betriebsrat zu gründen. „Man hat mich dann gewissermaßen raus gemoppt, den Gerichtsprozess habe ich gewonnen, aber gut 13 Jahre in dem Unternehmen als Kraftfahrer waren für die Katz“, erzählt Jörg. „Ab dem Zeitpunkt wollte ich eine Veränderung schaffen in Sachen „Miteinander.“

Die Veränderung schafft Jörg mit seinem jetzigen Job als Personalscout und Fahrtrainer. Er führt Bewerbungsgespräche, sucht passende Team-Mitglieder aus, ist außerdem Sicherheitsbeauftragter in der Firma und schult neue Fahrer für den Umgang mit dem Lang-Lkw. Bei all diesen Tätigkeiten gilt sein Hauptaugenmerk den Fahrern: „Letztendlich bin ich nur für unsere Lastkraftwagenfahrer da und versuche immer das Bestmögliche für sie zu erreichen. Das ist manchmal nicht einfach, da ich immer zwischen den Stühlen stehe. Aber meine Geschäftsführung hat für vieles Verständnis, sodass wir uns größtenteils einigen.“ Für die Fahrer da zu sein, dazu gehört für Jörg auch der rege Austausch: Deshalb ist er viel unterwegs, besucht die Kollegen, kümmert sich um ihre Probleme, Wünsche oder soziale Angelegenheiten.

Es geht nicht um mich – es geht um die Fahrer

Und auch privat endet sein unermüdlicher Einsatz für Fahrer nicht: Jörg setzt sich öffentlichkeitswirksam für die Berufsgruppe ein, besucht Messen, politische Veranstaltungen und nimmt gemeinsam mit Unternehmern und Fahrern an Demonstrationen teil.

Am Wochenende fahre ich Autohöfe und Parkplätze ab und spreche mit den Lastkraftfahrern über die derzeitige Situation in der Branche. Es kostete viel Zeit und Arbeit, aber ich mache das aus voller Überzeugung.

Aktuell widmet er sich dem Thema Parkplatznot und konnte sein Unternehmen überzeugen, Parkplätze zur Verfügung zu stellen, um aktiv mitzuwirken. Zentraler Antrieb ist für ihn der Wunsch, bessere Verhältnisse für Berufskraftfahrer zu schaffen. Daraus ist auch die Idee seiner Facebook-Seite Ich bin Berufskraftfahrer und habe Respekt verdient gewachsen: „Die Seite hat zum heutigen Stand über 45.000 feste Abonnenten und sie wächst täglich, es wird diskutiert und es wird in die Öffentlichkeit getragen, damit es auch die Gesellschaft erreicht. Das alles läuft ohne kommerziellen Hintergrund auf ehrenamtlicher Basis“, was, so ist Jörg überzeugt, das nötige Vertrauen schafft, um Menschen auf ehrliche Art und Weise zu erreichen. Die Abonnenten der Seite sind Kraftfahrer, Unternehmer aus Industrie und Wirtschaft, Bürger, Politiker, Polizisten und Pressevertreter. „Ein besseres Miteinander erreichen und Probleme lösen“, möchte Jörg mit dieser Initiative. „Gemeinsames Handeln kann Berge versetzen“, ist der 55-Jährige überzeugt. 

Vom MAN F2000 bis zum MAN TGX

Mit Überzeugung steht Jörg auch hinter der Marke MAN: „Ich mochte den Löwen (Die EMMA) und seine Vorgänger schon immer, sie gehören in die Branche und auch zur Gründungzeit des Berufes“, sagt Jörg. In der Vergangenheit war sein Lieblingstruck der MAN F2000, heute ist es der MAN TGX 26.510: „Ich konnte ihn jetzt schon des Öfteren fahren und unter die Lupe nehmen. Ein tolles Interieur und eine tolle Optik.“ Trotzdem würde er seiner „EMMA“ treu bleiben. „Sie hat mich mein ganzes Berufsleben begleitet und mir damals als Lastkraftwagenfahrer immer gute Dienste erwiesen.“

Gute Dienste erweist Jörg jetzt den Fahrern, die noch im Berufsleben stehen und er freut sich über jeden Mitstreiter, der sich wie er für eine positive Entwicklung der Branche einsetzt: „Wir haben alle Möglichkeiten – manchmal müssen wir nur über unseren Schatten springen, um sie zu erreichen.“