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Bei Örge wird nichts dem Zufall überlassen

Von einem, der auszog, die Transportbranche kennen- und lieben zu lernen: Veysi Örge hatte kein Interesse an Nutzfahrzeugen. Heute besitzt er selbst 15 Lkw und im Falle seiner beiden MAN-Neuzugänge würden wir klar von Leidenschaft sprechen. 

Bei der Firma Örge Transporte aus Düren laufen einige Dinge anders als bei anderen Transportfirmen. Das beginnt schon bei der Firmengründung. Das 2014 von Ismail und Veysi Örge gegründete Unternehmen blickt nicht auf eine lange von Familientraditionen geprägte Geschichte zurück. Trotzdem spielt Familie eine große Rolle. So hat ein Örge-Bruder den anderen davon überzeugt, dass es eine gute Idee wäre, eine Transportfirma aufzubauen. „Ich selbst hatte bis dahin wenig Interesse an Lkw“, gesteht Veysi Örge im Interview. „Mein Bruder wollte unbedingt in die Branche einsteigen.“ Ein Wunsch, dem er folgt, auch wenn der Einstieg alles andere als ein Zuckerschlecken war. Damals saßen die beiden noch selbst hinter dem Steuer – die harte Tour also, aber mit Sicherheit auch die beste Gelegenheit, die Branche mit all ihren guten und schlechten Seiten kennenzulernen. Heute, sieben Jahre später, beschäftigten die Brüder 17 Mitarbeiter, auf dem Hof stehen 15 Fahrzeuge. 

Zwei davon fallen dabei besonders auf: Das liegt zum einen daran, dass es sich um die ersten beiden MAN der Firma handelt – die obendrein auch noch aus der neuen MAN Truck Generation stammen. Zum anderen drängt sich die Optik der beiden Supertrucks förmlich auf. Strahlend gelb stechen sie ins Auge, blaue Nuancen tragen zur Veredelung der beiden MAN TGX bei. Veysi Örge verrät uns, dass er die Farben nach seinem Lieblings-Fußballclub Fenerbahçe Istanbul gewählt hat, und er ist absolut davon überzeugt, dass seine gelb-dunkelblauen High-End-Trucks einen Treffer nach dem anderen landen, was ihre Wirkung auf Fahrer angeht: „Wir bekommen viele Anfragen von Fahrern, die bei uns arbeiten möchten“, sagt Veysi. Fahrermangel würden sie in ihrer Firma nicht kennen. Und damit wäre ein weiterer Punkt gefunden, der bei Örge ein bisschen anders läuft als in anderen Unternehmen der Branche. 

Extravagant und außergewöhnlich

Um aber noch einmal auf die Optik der beiden gelb-dunkelblauen Super-Löwen zurückzukommen: Hier wurde absolut nichts dem Zufall überlassen und der hohe Qualitätsanspruch des Kunden stand über allem. „Er hatte sehr genaue Vorstellungen und wollte etwas Perfektes haben“, fasst Rolf Howitz, Betriebsleiter des Servicebetriebs Aachen, kurz zusammen, wie hoch die Messlatte für den Aufbau der beiden Örge-MAN lag. Allerdings haben die Örges mit ihm ihren Meister gefunden: „Außergewöhnliche Projekte sind in Aachen keine Seltenheit.“ Und Howitz selbst habe ein großes Faible für Aufbauten. Die aufwendige Veredelung der beiden MAN, bei der die Lackierarbeiten und die Beleuchtung die größten Parts einnahmen, war also eine Herausforderung, die man in Aachen gerne angenommen hat. In jeweils einer Woche wurden die MAN mit Lampenbügel und extravagant mit zusätzlichem Lichtkasten, aufwendigen Lackierarbeiten und Seitenverkleidungen, die es ab Werk nicht so gab, veredelt und dann dem Kunden präsentiert.

Der kann das Ergebnis fast nicht glauben: „Ein Verkäufer, der alles gehalten hat, was versprochen wurde.“ Veysi Örge war bis dahin kein Fan von Verkäufern und hatte damit auch nicht hinter dem Berg gehalten. So war auch die erste Begegnung mit MAN-Verkäufer Nico Boost eher mit Vorbehalten besetzt gewesen: „Ich halte von Verkäufern gar nichts, sie versprechen viel und tun nichts“, bekam Nico Boost zu hören, als er zu den Örges aufs Firmengelände kam. Für den Profi kein Grund, sich aus der gewohnten Routine bringen zu lassen und wie immer sein Bestes zu geben. „Wir gehen in den Projekten des individuellen Fahrzeugbaus auf“, bestätigt auch Rolf Howitz den Anspruch seines Teams, 100 Prozent zu geben. Beim ersten Dreiergespräch verstehen sich Kunde Örge, Verkäufer Boost und Howitz dann auch auf Anhieb. Howitz legt großen Wert darauf, den Kunden in den Baugesprächen gut abzuholen und ihm die Möglichkeit zu geben, „sein Baby“ durch alle Phasen zu begleiten. „Das Projekt hat großen Spaß gemacht. Die Autos fallen auf“, so das Resümee von Howitz zum Örge-Projekt. 

Und Veysi Örge selbst? Ist restlos begeistert von seinen Edel-Löwen. Seine Euphorie geht sogar so weit, dass er mit dem Gedanken spielt, seinen kompletten Fuhrpark auf MAN umzustellen. Angefangen hat alles mit einem seiner langjährigen Fahrer: „Einer unserer Top-Fahrer war immer verrückt nach einem MAN“, erzählt er. Und da für ihn und seinen Bruder der Fahrerwunsch sehr viel wiegt, lässt er sich, obwohl er wenig von einem „Markenmix“ im Unternehmen hält, überzeugen, MAN Nummer 1 und 2 anzuschaffen. „Die Ausstattung unserer Lkw lässt keine Wünsche offen. Unsere Fahrer sitzen selbst mit im Verkaufsgespräch und suchen sich ihre Features so gut wie selbst aus. Sie sollen sich wohlfühlen in ihren Fahrzeugen.“

Die Freude seiner Fahrer, die dann schließlich die beiden MAN bekommen haben, hat ihn trotzdem auch selbst vollkommen überrascht: „Das lässt sich nur schwer beschreiben“, lacht Veysi Örge. 

Ich konnte sehen, dass beide Fahrer echte Gefühle für die MAN Trucks haben.

„Das war schon überwältigend“, beschreibt Andi, einer der beiden Fahrer, den Moment, als er seinen MAN abholen durfte. Und sein vorheriger Truck war dann auch schnell vergessen: „Ich würde nicht mehr tauschen!“

Und auch die anderen Fahrer im Unternehmen sind schon auf den Geschmack gekommen: „Seit die MAN in der Firma sind, möchten alle Fahrer gerne MAN fahren“, sagt Veysi. Sicherlich wird er mit seinem Bruder und den Fahrern bei einem der nächsten Grill-, Fußball- oder Bowling-Abende Pläne schmieden, wie es weitergehen wird mit der MAN-Quote bei Örge. Wenn es dann so weit ist, wird Nico Boost der Erste sein, der davon erfährt. Denn in einem Punkt ist sich Veysi Örge bereits jetzt schon ganz sicher: „Ich möchte nur noch mit ihm zusammenarbeiten.“