Schiffstransport in den hohen Norden

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MAN TGX Spezialtransport bringt Schiff der Wasserwacht Prien nach Bremerhaven

Ein Schiff der Wasserwacht Prien am Chiemsee nahm auf dem Landweg Kurs auf Bremerhaven. Im Einsatz für diesen Spezialtransport: ein MAN TGX 26.640 6×2/4 mit Zweiachs-Doll Panther Tiefbett-Auflieger, Fahrer Rainer Beyer aus dem MAN-Team Sonder- und Spezialfahrzeuge, MAN-Serviceberater Christian Frölich, Begleitfahrer Benni und zahlreiche Helfer der Wasserwacht.

Als klar wurde, dass das Schiff der Wasserwacht Prien zur Instandsetzung seines Antriebsstranges eine Werft bei Bremen ansteuern müsste, wandte sich der Vorstand der Wasserwacht, Christian Frölich, an MAN-Kollegen und Spezialtransport-Profi Rainer Beyer. „Jeden Tag eine neue Herausforderung.“, so könnte Rainers Leitspruch lauten und dazu gehört es, passende Lösungen für jeden Transportauftrag zu finden inklusive der passenden Fahrzeuge. 

„Tatsächlich haben wir in unserer Flotte eine passende Fahrzeugkombination für den Transport des Motorrettungsbootes Rolf gefunden“, sagt Rainer, für den außer Frage stand, dass er selbst den Spezialauftrag als Fahrer des MAN TGX 26.640 begleiten würde. Außerdem übernahm er alle logistischen Themen, wie etwa die Streckenplanung und das Genehmigungsverfahren für den Transport: „Die Maße des Schiffes waren der Grund, weshalb wir eine Genehmigung für den Transport gebraucht haben, und nicht einfach nur aufladen und losfahren konnten“, sagt Rainer. Mit einer Gesamtlänge von 20,50 Metern, einer maximalen Breite von 3,50 Metern und einer Höhe von vier Metern mussten bestimmte Auflagen erfüllt sein. Etwa die Anwesenheit eines Begleitfahrzeuges, das den Spezialtransport in Niedersachsen auf der Autobahn und allen Bundesstraßen vorausfahrend begleiten musste. Um auf der ganzen Strecke auf Nummer sicher zu gehen, entschied sich Rainer, den Begleiter von Anfang an mit an Bord zu nehmen.

Begleitfahrer Benni von der Firma NL Exepioneel war mit seinem MAN TGE eine echte Bereicherung für unser Team.

„Benni hat einen Top-Job gemacht, war super vorausschauend, hat uns die Spuren frei gemacht, so dass wir nicht anhalten mussten,“ schwärmt Rainer, der die ganze Strecke über Funk mit dem Fahrer im Austausch stand. Auch die ganze Pause, die sie auf einem Parkplatz in Thüringen verbracht haben, hätte der MAN TGE-Begleitfahrer vom Parkplatz bis zum Kaffee bestens vorbereitet. 

Im Teamwork erfolgreich zur Verladung 

Bevor an eine Pause gedacht werden konnte, standen zunächst einmal die größeren Herausforderungen des Projekts an. Eine davon: die Verladung des Schiffes auf den MAN-Sattelzug. Circa drei bis vier Stunden mussten investiert werden, bevor das große Frachtgut fachgerecht und sicher auf dem Tieflader Platz gefunden hatte. Mithilfe eines Krans wurde das Schiff angehoben und das Fahrzeug rückwärts unter seinem Rumpf platziert. Ein Zimmermann der Wasserwacht Prien konstruierte vor Ort eigens ein an „Rolf“ angepasstes Gestell, damit dieser vernünftig auf dem Auflieger stehen konnte. „Es gab viele Helfer, die hier Hand in Hand zusammengearbeitet haben“, erinnert sich Christian Frölich an die aufwendige Verladungsaktion.

Herausfordernd wurde es ebenfalls als es darum ging, mit dem ausladenden Gespann aus dem engen Gelände der Wasserwacht heraus auf die Straße zu kommen: „Millimeterarbeit“, erzählt Rainer. Aufgrund der Länge des Zuges sei es sehr eng gewesen. Aber auch hier lief Dank des eingespielten Teamwork alles nach Plan: Rainer Beyer als Lenker des Fahrzeugs, Christian Frölich, der die Nachlenkung des Aufliegers übernommen habe und links und rechts jede Menge Leute der Wasserwacht Prien. „Man muss die Ruhe bewahren. Das haben wir alle zusammen gemacht“, verrät Rainer einen der wesentlichen Faktoren, damit Spezialtransport läuft.

Vorbereitung ist alles!

Gute Nerven sind generell unerlässlich, wer in seinem Bereich tätig sein möchte. Denn auch auf den Strecken gäbe es allerhand „Problemzonen“, die nur mit Ruhe gemeistert werden könnten. Eine davon seien nicht seltene Zusammenstöße mit anderen Verkehrsteilnehmern, denen oft die Einsicht für die Herausforderungen der Spezial- und Schwertransporte fehle. Man werde zum Teil nicht für voll genommen, sagt Rainer, „im Rahmen der Streckenvorgabe gibt es Regeln, die wir einhalten müssen, zum Beispiel, ob wir mittig fahren sollen, die Geschwindigkeit, alles genau von der Behörde festgelegt – da hat man sich peinlich genau daran zu halten.“

Er selbst zeichnet im Vorfeld des Transportes verantwortlich, sich über alle Vorgaben zu informieren sowie die komplette Strecke akribisch durchzuarbeiten und vorzubereiten. „Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens muss eine Strecke gesucht werden, die passt.“ Dazu gehöre auch das Abtelefonieren der Straßenmeistereien, um sich über unvorhergesehene Baustellen zu informieren, die die Wahl einer Alternativroute erforderlich machen könnten. „Gewissenhafte Vorbereitung ist das A und O, denn nichts ist schlimmer als auf der Autobahn zu stehen und den kompletten Verkehr zu blockieren, weil man feststellt, dass man nicht durchkommt“, so der Transport-Profi. Wenn dann alles erfolgreich über die Bühne ging, sei das schon jedes Mal ein Grund, sich zu freuen, und kurz auf die gemeinsame erbrachte Leistung anzustoßen. So haben es Rainer Beyer und seine Helfer natürlich auch gemacht, als sie gegen zwei Uhr nachts mit dem Schiff an Bord in den „Zielhafen“ bei Bremerhaven eingefahren sind.

Für die kommenden Monate bleibt das Schiff vom Chiemsee erst einmal im hohen Norden. Wenn seine Instandsetzung dann abgeschlossen ist, soll es wieder zurück in den Heimathafen geholt werden. Für Rainer Beyer und Christian Frölich steht jetzt schon fest, dass sie wieder mit von der Partie sein werden. Mit der Unterstützung seitens ihres Arbeitgebers MAN und der zuverlässigen MAN-Fahrzeugflotte werden sie dann mit vereinten Kräften dafür sorgen, dass die Wasserwacht Prien ihr Schiff für die Sommermonate wieder in Betrieb nehmen kann.

Hinweis: Während der gesamten Arbeiten rund um die Verladung und den Transport wurden die Corona-Vorschriften eingehalten.