Der neue MAN eTruck

MANStoriesTruck Life

Zeit für das nächste Level

Optisch laut, dafür im Betrieb flüsterleise – der kommende Elektro-Lkw von MAN setzt klare Akzente und soll den Fernverkehr der Zukunft mitgestalten. Designerin Carolin Schütt, Jens Hartmann, Projektleiter MAN eTruck und Produktentwickler Bertram Höll geben erste Einblicke, wie der neue eTruck tickt.

Megawatt-Laden heißt die Formel, an der MAN gemeinsam mit ABB E-mobility, einem weltweit führenden Anbieter von Ladelösungen für Elektrofahrzeuge, derzeit feilt. Mit Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometern soll der stylische MAN eTruck die Einsatztauglichkeit für den Lkw-Fernverkehr erreichen.

Bei einer Präsentation in Berlin, durfte MAN-Mitarbeiter Bertram Höll aus dem Team Produktentwicklung den neuen eTruck auf die Bühne lenken. Für Nervenkitzel sorgte dabei nicht nur die Spannung, wie der Neue Elektro-Lkw aufgenommen werden würde, sondern auch die Tatsache, dass der Verkehrsminister neben ihm auf dem Beifahrersitz saß. An Spannung mangelt es in Bertram Hölls Berufsalltag ohnehin nicht: Der 43Jährige leitet die Inbetriebnahme der elektrischen Fahrzeuge bei MAN. Er versteht seine Aufgabe als Bindeglied zwischen Produktion und Validierung. „Ich hauche den Fahrzeugen ihr Leben ein. Man kann auch sagen wir bringen die eTrucks auf die Straße“, sagt er. Abwechslungsreich und herausfordernd sei der Weg, auf dem die Entwickler das Produkt bis zur Marktreife begleiten. Dazu gehören ausgiebige Testeinsätze mit dem zukünftigen Fahrzeug. Dafür ist es auf den verschiedensten Strecken und Testgeländen in Europa unterwegs, um in unterschiedlichen Klimazonen auf Herz und Nieren getestet zu werden. „Um den Kunden auch die Dauerhalt-barkeit zu bieten, müssen die Fahrzeuge auch dem Betrieb im Dauerlauf und der Festigkeitserprobung standhalten“, erklärt Höll. Werden die Lkw einmal nicht bewegt, nutzen die Entwickler die Zeit, neue Baustände von Komponenten einzubauen und diese abzuprüfen. „Der Entwicklungsprozess ist ein stetiger Weg von Anpassungen und Veränderungen. Nur so können wir dem Kunden das beste Produkt bieten“, weiß der Experte.

Was der neue MAN eTruck wirklich kann, weiß Jens Hartmann, Projektleiter MAN eTruck:

„Wir haben uns vorgenommen, ein optimales Verhältnis aus Preis und Reichweite zu erzielen. Unser eTruck wird für ein sehr breites Spektrum an Kundeneinsätzen entwickelt.“

Besonderes Augenmerk liegt beim neuen Elektro-MAN auf dem Thema Laden – das besonders schnelle MCS-Ladesystem, mit dem der Lkw ausgestattet sein wird, soll Tagesreichweiten zwischen 600 und 800 Kilometern ermöglichen. In Sachen Beschleunigung wird der Vollelektrische besser abschneiden als konventionelle Lkw. „Hinzu kommt die Möglichkeit, Energie über Rekuperation zurückzugewinnen. Das Fahrzeug lädt gewissermaßen während der Fahrt auf“, erklärt Hartmann. Hier könnten geübte Fahrer einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Betriebskosten liefern.

Dass der neue eTruck ein großer Wurf wird, darüber sind sich die drei Experten jetzt schon einig. Es sei ein besonderes Erlebnis dieses Fahrzeug zu fahren und: „Der Prototyp sieht von außen schon mega aus“, schwärmt er Bertram Höll. 

Produktentwickler Bertram Höll

Eine besondere Optik für einen besonderen Lkw

Sichtbarkeit und Wiedererkennung waren zwei Wünsche, die an das Design des Prototyps gestellt wurden. Gemeinsam mit MAN Sales hat sich das MAN- Designteam auf „High Voltage Red“ als Akzentfarbe geeinigt. „Die Farbe kommt von den Hochvoltkabeln und symbolisiert elektrische Power, die ab jetzt durch unsere Trucks fließt“, erklärt eine der Designerinnen, Carolin Schütt. Das Rot würde zudem besonders gut durch den matt anthrazit-farbenen Lack der Zugmaschine hervorgehoben.

Material-Trends und Innovationen spielen eine große Rolle für die Arbeit der Designer. Die Suche starte oft schon viele Jahre im Voraus und werde nicht selten direkt aus dem Produkt-Design und der Fahrzeugindustrie inspiriert. Von schnelllebigen Trends hingegen, hielten sie und ihr Team gar nichts, sagt Schütt. „Die Ansprüche an die Materialen sind in unserer Branche sehr hoch“, weiß die Designerin. Vor allem im Fernverkehrsbereich seien die Fahrer, die im Fahrerhaus arbeiten und leben, sehr davon abhängig, was verbaut wurde. Dabei sollten sich die Fahrer wohlfühlen, das Design sollte aber in gleichem Maße funktionell sein.

Designerin Carolin Schütt

„Die Ansprüche an die Materialen sind in unserer Branche sehr hoch. Deswegen ist es auch unsere Aufgabe zusammen mit der Qualität die Wertigkeit unserer Produkte über die gesamte Laufzeit im Blick zu haben.“

„Mit dem eTruck haben wir den Nerv der Zeit getroffen“ ist sich Carolin Schütt sicher und mit Bertram Höll aus der Produktentwicklung einig: „Weiter fossile Brennstoffe zu nutzen, wie bisher, wird unserem Planeten extrem schaden. Deshalb gibt es für mich keine Alternative zur E-Mobilität. Bei diesem Weg dabei sein zu dürfen macht einen auch ein bisschen stolz.“

Die nächsten Jahre würden noch viel spannender als die letzten. Schließlich heißt es nicht umsonst THE FUTURE STARTS NOW.