Auf Tour mit der Sean O‘Kelley

Truck Life

Im bewährten Glanz zurück aufs Wasser

Das gibt es nicht alle Tage: Ein Exponat wird von seinem Alterssitz im Museum geholt, um noch einmal den Glanz der alten Zeiten aufleben zu lassen. Im Fall unserer Geschichte handelt es sich um das Hausboot Sean o’ Kelley, das als langjähriger Wohnsitz der Kelly Family mindestens genauso berühmt wurde wie seine Bewohner selbst.

Damit das Schiff den Weg zurück aufs Wasser fand, war professionelle Transporthilfe nötig: Mit von der Partie waren deshalb ein MAN TGX Schwerlastzug der Firma Kübler Transporte sowie die Mitarbeiter des Unternehmens, die den Transport des prominenten Fahrgastes mit professioneller Gelassenheit über die Bühne brachten. Das Team um Nicolas Kübler, verantwortlicher Projektmanager bei Kübler, hatte das Hausboot vor 18 Jahren unter Begleitung eines Fernsehteams bereits in den wohlverdienten Ruhestand im Technik Museum Speyer begleitet. „Wir wussten also, was uns erwartet“, sagt Nicolas Grimm, der beim Einsatz dabei war.

Grimm, der schon seit seiner Lehrzeit bei Kübler ist und dort vor 25 Jahren mit einer Ausbildung zum Speditionskaufmann gestartet ist, betreut für das Unternehmen Schwertransporte jeglicher Art und auf vielfältigen Transportwegen zu Wasser sowie auf Schiene und Straße. Zwei der Verkehrswege standen auch beim Auftrag um die Sean o’ Kelley auf der Liste. „Ein Auftrag, der sorgfältig wie jeder andere behandelt wird.“, konstatiert Grimm nüchtern.

Nachdem er und sein Team bereits die Tour des Schiffes ins Museum begleitet hätten, sei es kein großes Ding gewesen, ein Konzept für den neuerlichen Transport auf die Beine zu stellen. Ein paar Knackpunkte gab es aber doch: Da die Daten des letzten Auftrages nach den Jahren nicht mehr gültig waren und sich mit der Zeit auch die Auflagen immer wieder verändern, musste ein neuer Genehmigungsauftrag eingeholt werden. Dafür wurde die zurückzulegende Strecke noch einmal neu besichtigt und mit den zuständigen Behörden abgestimmt. Ein Part, den Grimms Kollege Frieder Sam übernahm, ebenfalls langjähriger Mitarbeiter bei Kübler, der den Schwertransport auch als Fahrer des MAN TGX 41.680 begleitete – unter ständiger Beobachtung des Kamerateams, das jeden zurückgelegten Meter des Kelly-Schiffes für eine Dokumentation über die Musikerfamilie filmisch festhielt. Nach der erfolgreichen Verladung des 34 Meter langen, 6,80 Meter breiten, 7 Meter hohen und 185 Tonnen schweren Schiffes ging die Fahrt los. Eingegebenes Ziel war die circa vier Kilometer entfernte Schiffswerft Braun in Speyer, von der aus die Sean o’ Kelley gute drei Stunden später auf dem Rhein in See stechen konnte.

Auf der gewählten Strecke zur Werft musste Fahrer Frieder mit seinem MAN TGX eine nicht ausreichend tragfähige Brücke aussparen und die größere Runde durch das ans Museum angrenzende Industriegebiet nehmen. Natürlich gab es auch den einen oder anderen Zuschauer, der vom Straßenrand aus die Fahrt des alten Schiffes beobachtete, der ganz große Rummel blieb aber aus. Ein Umstand, den Projektleiter Grimm, für den die Konzentration selbstverständlich ganz auf dem reibungslosen Ablauf seiner Aufträge liegt, positiv verzeichnete.

Nach der Landpartie mit dem MAN TGX übernahmen Binnenschiffe den weiteren Transport des Schiffes. Nicolas Grimm hatte diese Seefahrt für Kübler über eine Fremdfirma organisiert, die über entsprechende Schlepper verfügt. Für die Dreharbeiten fuhr das Kelly-Schiff schließlich auf eigenem Kiel von Köln nach Amsterdam. Die Dokumentation begleitet die Band auf einer Reise durch ihre Vergangenheit und besucht die wichtigsten Stationen ihrer Karriere. Als alle Stationen im Kasten waren, kehrte das Schiff nach Drehschluss wieder auf denselben Wegen und wieder mit Hilfe der Firma Kübler Transporte zurück an seinen Ankerplatz im Technik Museum Speyer. In der Geschichte der Technikmuseen sei es das erste Mal gewesen, dass ein Großexponat das Museumsgelände verlassen habe, um danach auch wieder zurückzukommen, kommentierte die Pressesprecherin des Technikmuseum Speyer den besonderen Transport. Nicolas Grimm verzeichnet den Auftrag für sich unter dem Label „normales Tagesgeschäft“.

Die größte Herausforderung für ihn und sein Team sei es gewesen, den gesamten Auftrag in der zur Verfügung stehenden Zeit nahtlos über die Bühne zu bringen. Dabei konnten sich alle auf ihr Know-how und ihre Expertise verlassen. Dazu zählt auch der Einsatz zuverlässiger Fahrzeuge, wie des MAN TGX, der im Fall des Kelly-Transports zum Zug kam und beste Voraussetzungen für den Betrieb im Schwerlastbereich mitbrachte. Und was braucht Nicolas Grimm, der nebenbei bemerkt auch den Lkw-Führerschein hat und ab und an auch selbst fährt, am meisten in seinem Job?

Gute Nerven und die Gewissheit, so zu arbeiten und zu planen, dass man nachts gut schlafen kann.

Herausforderungen gebe es genug, und genau das mache für ihn den Reiz an seinen Aufgaben bei Kübler Transporte aus: „Man weiß am Morgen nicht, was der Tag so bringt, und das ist das Schöne daran.“