„Ein breites Grinsen im Gesicht“
Voll überzeugt vom MAN eTGX und MAN eTGS: Achim Demattio kennt die eTrucks von MAN bis ins kleinste Detail, denn er ist dafür zuständig, dass sie genau das erfüllen, was Fahrer und Transportunternehmer sich wünschen. Im Interview spricht er über seine Erfahrungen mit den Stromern.
Achim, Hand aufs Herz, wie ist das elektrische Fahrgefühl im Vergleich zum Diesel-Lkw?
Ein bisschen anders, aber extrem angenehm. Das Ansprechverhalten des Elektromotors unterscheidet sich vom Diesel. Das volle Drehmoment ist eigentlich immer voll da, sogar beim Anfahren in der Steigung oder mit einem voll ausgeladen Sattelzug. Die Schaltvorgänge sind kaum zu spüren. Und du hörst in der Kabine vom Lkw praktisch nichts. Erst bei höheren Geschwindigkeiten treten Windgeräusche auf.
Welches Feedback erhältst Du von Fahrern?
Unsere E-Fahrzeuge wurden in den vergangenen zwei Jahren vor allem von Testfahrern bewegt. Sie erproben die Lkw im Dauereinsatz und unter den härtesten Winter- und Sommerbedingungen. Die Rückmeldungen sind äußerst positiv. Viele sind begeistert vom ruhigen und kraftvollen Fahrverhalten, von den großzügigen Cockpits und den modernen Technologien an Bord, die den Arbeitsalltag erleichtern. Wenn ich gelegentlich auch mal hinter dem Steuer eines eTrucks sitzen darf, habe ich jedes Mal ein breites Grinsen im Gesicht.

Achim Demattio ist bei MAN Truck & Bus als Project Manager Sales – New MAN eTruck schon seit 2018 in die Entwicklung der Elektro-Lkw involviert.
Was hat sich in der Kabine verändert?
So gut wie nichts – mit Absicht. Ursprünglich hatte MAN geplant, dem Innenraum ein anderes Design zu geben, damit sich die Stromer von den Dieseln unterscheiden. Aber unsere Kunden haben gesagt, dass sie das gar nicht möchten. Denn die Ergonomie der verschiedenen Fahrerhaus-Varianten von TGX und TGS ist hervorragend und vielfach preisgekrönt. Deshalb wird daran auch bei den E-Modellen nichts geändert. Unterschiede gibt es vor allem beim volldigitalen Anzeigeinstrument im neuen E-Design.
Was ist dort anders?
Wir haben neue Funktionen hinzugefügt, die nur für Elektro-Lastwagen erforderlich sind, zum Beispiel Anzeigen zur Reichweite und zum Batteriestatus. Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich die Gestaltung der Anzeigeinstrumente optimiert und hier noch eine große Schippe draufgelegt. Die Bedienung ist jetzt nach meinem Gefühl noch flüssiger.
Wie gefällt dir das One-Pedal-Driving?
In der Stadt oder im zähfließenden Verkehr macht es viel Sinn. Wenn ich das Fahrpedal loslasse, wird automatisch die Rekuperationsbremse aktiviert und gewinnt Energie zurück. Diese Funktion lässt sich am Lenkstockhebel einschalten. Auf langen Strecken und auf der Autobahn empfinde ich die Fahrweise mit zwei Pedalen jedoch als angenehmer.
Wie komfortabel sind die Ladevorgänge aus Fahrersicht?
Die eTrucks von MAN sind mit zwei Ladepunkten ausgestattet, die an mehreren Stellen positioniert sein können: links vorne, rechts vorne, links hinten oder rechts hinten. Das bieten andere Hersteller nicht. Es ist sehr praktisch, weil das Fahrzeug die Ladesäule leicht erreicht, egal ob sie sich links oder rechts am Stellplatz befindet. Sobald die Infrastruktur der HPC-Ladesäulen (High Power Charging) flächendeckend ausgebaut sein wird, sind mit den eTrucks auch sehr weite Strecken kein Problem. Mit dem Megawattladestandard MCS ist schnelles Zwischenladen möglich. In rund einer halben Stunde ist die Batterie von 10 Prozent wieder rauf auf 80 Prozent. Dafür reicht die vorgeschrieben Pause nach viereinhalb Stunden Lenkzeit locker aus.
Was begeistert dich an der Elektromobilität?
Zum Klimaschutz beitragen, die Zukunft der Mobilität mitgestalten und die Elektro-Trucks von morgen konzipieren: Das ist eine sehr spannende und motivierende Arbeit.