Oldies but Goldies

Für Karlheinz Salzinger zählt als Lkw nur MAN – zwei besondere Exemplare stehen bei ihm in der Garage.

Im Job dreht sich bei Karlheinz Salzinger alles um neue Fahrzeugmodelle und Innovationen. Privat allerdings schlägt sein Herz für zwei Oldtimer-Lkw von MAN. So sehr, dass er quer durch Europa fährt, um einen davon zurück in die bayrische Heimat zu holen.

Den größten Teil der Woche kümmert sich Karlheinz um Fahrzeugmodelle in der Entwicklung. Bei einem großen Automobilhersteller in Ingolstadt arbeitet der Bayer als Testbegleiter in der Homologation und bringt technische Innovationen und Bauteile zur Serienreife. Ein Job, der ihm viel Spaß macht: „Ein neues Modell durch die Testphase bis zur Zulassung zu begleiten und zu wissen, dass es nach Abschluss aller Genehmigungsverfahren an Kunden verkauft werden kann, das fühlt sich gut an,“ erzählt uns Karlheinz mit einem zufriedenen Lächeln.

Gehört seine ganze Leidenschaft den Newcomern auf der Straße? Mitnichten. Seine Freizeit verbringt Karlheinz am liebsten mit seinen zwei MAN-Lkw-Oldies, was viel mit einer Kindheit hat: „Der Löwe hat sich seit Kindheitstagen fest bei mir eingebrannt. Schon als kleiner Steppke habe ich meinen Opa in den Schulferien in seinem Lkw auch auf längeren Fahrten begleitet. Und jede freie Minute habe ich bei meinem Großonkel in der Spedition an seinen Lkw geschraubt und sie gewaschen.“

Es waren immer MAN. Der Motorklang dieser Fahrzeuge ist unvergleichlich. Sobald ich den Zündschlüssel umdrehe, bekomme ich eine Gänsehaut.

Wenn er will, kann er das wohlige Schauern täglich genießen. Bei ihm zu Hause stehen zwei Liebhaberstücke des Nutzfahrzeug-Herstellers. Sein MAN 19.281 FLS sieht dem Lkw aus seiner Kindheit schon zum Verwechseln ähnlich, den er bereits 2013 restauriert hat. In diesem Mai hat der Hobby-Schrauber seinen zweiten MAN-Senior zugelassen: ein V10 FL aus dem Jahr 1990 mit 460 PS. „Das ist schon ein ganz besonderer Oldtimer und mir ist in dieser Variante kein vergleichbarer Lkw in Sammlerhand bekannt. Ich habe ihn 2018 auf einem griechischen Schrottplatz gesehen, sofort gekauft und zurück in seine bayerische Heimat geholt. Seine Erstzulassung war bei einer Firma in Rosenheim. Er hatte noch seine deutschen Papiere und war in Griechenland nie angemeldet,“ erzählt Karlheinz stolz.

Er war selbst 15 Jahre bei MAN tätig, sechs davon als Werkstattmeister. Mit großem Fachwissen hat er auch seinen Griechen technisch hergerichtet. Im nächsten Winter wird er ihn noch einmal zerlegen und komplett neu lackieren. Zunächst aber wartet ein langer Lkw-Sommer auf den MAN-Fan. Karlheinz wird ins Fahrerhaus seiner Senioren steigen, den unverwechselbaren Motorensound genießen und auf Tour gehen, „einfach fahren und viele Eindrücke von der Landschaft abseits der Straße einsammeln. Wenn die Sonne am Horizont untergeht oder im Schwarzwald der Bodensee in der Ferne glitzert, das ist unbeschreiblich schön – vor allem, wenn man das richtige Fabrikat unterm Hintern hat,“ lacht der bayerische Lkw-Liebhaber. Karlheinz beweist: MAN zu fahren, macht glücklich. Auch, wenn man mit älteren Semestern unterwegs ist.