Mehr als 1.500 Stunden Arbeit hat Johannes Lugmair in seinen blauen MAN TGA investiert. Dafür hat der bald 21-Jährige fast kein Geld ausgegeben – aber viele schöne Stunden in der Werkstatt erlebt.
Daran, wann Johannes Lugmair das erste Mal in einem Lkw gesessen hat, kann er sich nicht mehr erinnern. Seine Mutter ist Geschäftsführerin einer Spedition. „Ich bin bei jeder Gelegenheit mitgefahren. Nach der Schule ging es immer direkt in die Werkstatt“, erinnert sich Johannes.
Eines Tages wird Johannes das Unternehmen führen
Das Familienunternehmen Lugmair ist spezialisiert auf Flüssigkeitstransporte im Chemiebereich. Johannes wird eines Tages die Firma übernehmen: „Mein Familienname steht ja bereits groß auf den Fahrzeugen – das ist natürlich etwas Besonderes.“ Als künftiger Chef legt er Wert darauf zu wissen, was die Mechaniker machen und wie es bei den Kunden aussieht. „Die Kombination aus Schrauben und Fahren macht es für mich aus. Ich möchte nie mein ganzes Leben lang nur fahren oder nur in der Werkstatt sein.”
Anstatt den Schlosser machen zu lassen, habe ich lieber drei Tage Aluminiumschweißen geübt.
Johannes Lugmair übernimmt trotz seines jungen Alters schon jetzt alle anzufallenden Aufgaben.
„Ich arbeite im Büro und disponiere die Fahrer und Frachten”, sagt er. „Ich bin aber ebenso gerne in der Werkstatt und es gibt auch Wochen, in denen ich fünf Tage am Stück im Lkw sitze.“
Der Wunsch nach einem eigenen Fahrzeug, an dem er nach Herzenslust schrauben konnte, kam schon recht früh auf. „Das muss kurz vor meinem 15. Geburtstag gewesen sein“, sagt Johannes. Sein Vater gab ihm einen älteren blauen MAN TGA zum Basteln. „Der ist bei uns auf dem Hof ziemlich untypisch: Wir haben sonst nur rote Fahrzeuge.“
„Mein Ziel war von Anfang an, immer alles selbst zu machen“, sagt Johannes. Also zerschnitt er alte Stahlbleche und fertigte daraus die notwendigen Teile. „Anstatt dem Schlosser einen Auftrag zu geben, habe ich lieber drei Tage von morgens bis abends Aluminiumschweißen geübt. Man sieht, dass es selbst gebaut ist – es ist nicht perfekt.“ So hat er am Ende fast gar kein Geld ausgegeben, aber „dafür sehr viele schöne Stunden in der Werkstatt erlebt.“
Kinder lieben die blauen Schlümpfe auf dem Lkw
Die Frage, ob man jemals mit so einem Projekt fertig werden kann, weiß Johannes nicht recht zu beantworten: „Irgendwas gibt es ja immer, das man noch ausbessern könnte.“ Er zeigt nun seinen Truck auf Treffen – viele davon finden zugunsten von Kindern mit Behinderung statt. „Es ist immer schön, zu sehen, wie sich Kinder vor allem über das Airbrush-Design der Schlümpfe freuen.“