Ausschlafen im roatel

Sich ordentlich ausschlafen, in den Lkw steigen und direkt weiterfahren – das kann, wer sich für eine Übernachtung im roatel entscheidet. Die Minihotels im Container punkten durch sehr guten Komfort und ihre praktische Lage an der Autobahn.

Die gesetzlich vorgeschriebene wöchentliche Ruhezeit steht an. Für Berufskraftfahrer heißt das: raus aus dem Lkw, rein ins Hotelzimmer. Denn das neue EU-Mobilitätspaket sieht vor, dass Fahrer ihre wöchentliche Ruhezeit nicht mehr im eigenen Lkw verbringen dürfen. Vielmehr sollen die Logistikunternehmen ihren Mitarbeitern eine geeignete Unterkunft für die verpflichtende Pause bezahlen. Nicht selten steht dabei die Frage im Raum, wo Fahrer und Lkw denn eigentlich unterkommen sollen. Die Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Autobahnen sind begrenzt. Zudem fehlen oft gerade bei innerstädtischen oder ländlichen Hotels die Parkmöglichkeiten für Lkw.

Wir wollten eine Lösung direkt dort finden, wo die Lkw-Fahrer sowieso parken.

Christian Theisen, Gründer und Geschäftsführer der roatel GmbH

Diese Ausgangsposition findet sich auch im Namen des Mikrohotel-Konzepts wieder: eine Zusammensetzung aus „road“ und „hotel“. Das Hotel an der Straße befindet sich also direkt an der Autobahn – dort, wo Berufskraftfahrer tagtäglich vorbeikommen: an Rast- und Autohöfen. Wer sich im „roatel“ einmietet, steht buchstäblich erst einmal vor einem Container, betritt aber, sobald sich die Tür öffnet, ein helles und gut ausgestattetes Hotelzimmer mit WLan, TV, Dusche und WC. „Qualität ist uns sehr wichtig“, sagt Ralf-Peter Kals, Mitgründer und Managing Partner von roatel. Deshalb sei viel Zeit und Herzblut in die Ausstattung der Minihotels geflossen. Nachdem es nichts Passendes auf dem Markt gab, entwickelte das roatel-Team seine Containerlösung selbst. Den Rahmen bilden 45 Fuß große Container, die länger, höher und breiter als die marktüblichen Modelle sind und Platz für vier einzelne Zimmer mit Dusche und WC bieten. Letzteres macht die Minihotels gerade auch für Berufskraftfahrerinnen zu einer ansprechenden Option: „Wenn mein Lkw ganz hinten im Eck parkt, muss ich schon 400 bis 500 Meter bis zur nächsten Toilette gehen. Vor allem im Dunkeln ist das nicht ohne. Im roatel-Zimmer muss ich einfach nur aufstehen und habe meine eigene Dusche und Toilette – ein riesengroßer Vorteil“, bewertet Lkw-Fahrerin Christina Scheib ihre Unterbringung im roatel positiv.

Wichtig war Christian Theisen und Ralf-Peter Kals auch der wertige Ausbau der Container. Wert gelegt wurde dabei auf eine gute Dämmung – entsprechend dem Standard bei Einfamilienhäusern – und einen zuverlässig ausgebauten Schallschutz, der mit der dreifachen Isolierung der Container erreicht wurde. Die Minihotels verfügen zudem über Heizung und Klimaanlage, ein spezielles Lüftungssystem sorgt für durchgehend gute Luft in den 28 Quadratmeter großen Zimmern. Zum Übernachtungspreis von 49 Euro pro Nacht gehört auch der tägliche Reinigungsservice der Zimmer.

Einfache Buchung und Bezahlung über die Website

Wer die Übernachtung in einem roatel-Zimmer plant, benötigt E-Mail-Adresse und Kreditkarte und kann die Buchung ganz einfach über die Website der Betreiber vornehmen. User erhalten eine E-Mail zur Bestätigung ihrer Buchung, eine Erinnerungs-E-Mail zum Bezugstermin des Zimmers sowie den „Schlüssel“, um die Zimmertür automatisch zu öffnen. Aktuell gibt es roatels an vier deutschen Standorten. Der Ausbau des findigen Hotelkonzepts läuft: Bis Mitte Juni sollen zehn weitere dazukommen. Zum Jahresende plant das roatel-Team mit 30 laufenden Standorten. Und auch eine Ausweitung des Konzepts ins europäische Ausland steht in Aussicht. „Wir sehen die Notwendigkeit für die Fahrer. Die roatels sind unser Versuch, einen kleinen Mosaikstein dazu beizutragen“, sagt Christian Theisen.