Feuerwehr-Oldie bleibt in bester Erinnerung

Truck Life

Der MAN 13.168 HA war lange als Gerätewagen im Dienst

Ein neues Fahrzeug ist immer Anlass zur Freude: So nimmt auch die Mannschaft der Feuerwehr Werneck ihren neuen MAN TGM freudig in Empfang. Aber nicht ohne auch in den Erinnerungen an die Zeit mit dem MAN Oldie zu schwelgen, der hier vor dem neuen Löwen zuverlässig im Einsatz war.

Bilder sagen bekanntlich oft viel mehr als Worte. Eines dieser Bilder stammt vom Team der Feuerwehr Werneck und zeigt den alten und neuen Feuerwehr-MAN der Brandhelfer der Marktgemeinde in der Mitte Mainfrankens. Die Freude über den Fahrzeug-Neuzugang, einen MAN TGM 13.290 4×4 BL ist groß unter den Kameraden, allerdings blicken sie auch gerne zurück auf die Zeit mit ihrem Oldie-Gerätewagen, einem Lkw auf Basis MAN 13.168 HA. Das gemeinsame Fotoshooting der beiden Feuerwehr-Löwen verbindet so gesehen die Nostalgie des Alten mit dem Zauber des Neuen. Der „Bomber“, wie das Feuerwehr-Team den alten MAN aufgrund seiner leicht ausladenden Formen liebevoll genannt hat, steht in Verbindung mit vielen Anekdoten, an die man sich hier immer wieder gerne erinnert.

Um am Anfang zu beginnen, muss zunächst erzählt werden, wie der MAN überhaupt zur Feuerwehr Werneck gekommen ist: „Der MAN 13.168 HA in Rundhauber-Bauweise mit Planenaufbau wurde ursprünglich 1980 als Dekontaminationsfahrzeug vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz- & Katastrophenhilfe beschafft und als Teil des ABC-Zuges Schweinfurt Land bei der Feuerwehr Werneck stationiert“, berichtet Holger Mai, der bei der Feuerwehr Werneck für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. 
„Nach einer Neuorganisation des ABC-Zuges wurde das Fahrzeug 2012 dann von der Feuerwehr Werneck in den eigenen Fuhrpark übernommen und zum Gerätewagen-Logistik umgewandelt. Mit der Ladebordwand am Heck war das Fahrzeug perfekt für logistische Aufgaben geeignet.“ Wir erfahren außerdem, dass der MAN zusätzlich über einen 1500 Liter Wassertank verfügte und auch für den Transport des Feuerwehreigenen Schlauchboots genutzt wurde.

Ein hartes Stück Arbeit, aber auch viel Spaß

Tatsächlich hat es der Feuerwehr-Oldtimer den Einsatzkräften nicht immer leicht gemacht, insbesondere der Fahrer hatte alle Hände voll zu tun, den Lkw zu bewegen. Das hätte vor allem mit dem großen Lenkrad und dem nichtsynchronisierten Getriebe zu tun gehabt. Ein Feuerwehrmann erinnert sich daran, wie viel Respekt er hatte, kurz nach dem bestandenen Führerschein seine erste Einweisungsfahrt auf dem rundlichen Feuerwehr-Lkw zu absolvieren. Ein anderes Feuerwehr-Mitglied schwelgte während seiner Fahrten mit dem MAN in Nostalgie an seine Zeit bei der Bundeswehr, in der er 13 Monate lang ein ganz ähnliches Fahrzeugmodell fahren durfte und viele positive Erlebnisse damit hatte.

Worin sich alle einig sind: Der alte Hauber war stets zuverlässig und funktionierte, wann immer er gebraucht wurde. Selbst eine 30 Kilometer lange Etappe mit Schneeketten auf der Autobahn wäre kein Problem gewesen. Kleine Schönheitskorrekturen mussten im Lauf der Zeit nur im Innenraum vorgenommen werden, als sich der Dachhimmel begann zu lösen. Dieser wurde durch eine Holzdecke ersetzt und um das ohnehin schon gemütlich anmutende Interieur noch wohnlicher zu gestalten, wurde außerdem eine Blumenampel angebracht. Inzwischen haben sich alle an den Umgang mit dem neuen Feuerwehr-MAN gewöhnt. Eines aber ist sicher: Die Erinnerung an den MAN-Hauber bleibt. Dafür sorgt allein schon das große Gemälde des charmanten Oldtimers, das die Wand des Kameradschaftsraums schmückt. iHolger Mai ist sich sicher:

Das Bild unseres Bombers wird in Zukunft bestimmt noch den ein oder anderen Kameraden dazu bringen, in Erinnerung zu schwelgen.