Position mit Verantwortung

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Christian und sein MAN TGE begleiten Schwertransporte

Für Christian Felber gehört vorausfahren und -schauen zum Tagesablauf. Als Fahrer eines MAN TGE Begleitfahrzeugs der vierten Generation (BF4) sorgt er für die Firma Anton Bichler dafür, dass besonders schwere und grosse Ladungen sicher ankommen.

 „Schwertransporte fordern von allen Beteiligten höchste Konzentration und Präzision“, Christian Felber kennt sich aus: Er selbst fuhr jahrelang Schwertransporte, bis er sich aufgrund gesundheitlicher Probleme umorientieren musste. Anspruchsvolle Transportaufgaben stehen bei ihm aber nach wie vor an der Tagesordnung. Für die Firma Anton Bichler fährt er die Begleitfahrzeuge bei großen Transportaufgaben. Voraussetzung für den reibungslosen Ablauf ist die enge Zusammenarbeit der Fahrer und der Einsatz zuverlässiger Partner, auch wenn es um die Technik geht: Deshalb hat das renommierte Transportunternehmen auch den MAN TGE in den Fuhrpark geholt, als BF4-Fahrzeug für den Sondertransport von Baumaschinen und anderen schweren Gütern.

„Wir lösen jeden Tag mehrere Probleme.“

So fasst Christian seinen Berufsalltag kurz zusammen. Dahinter steckt geschulte Kompetenz: Um sich für die Aufgaben als Fahrer von BF4-Fahrzeugen vorzubereiten, hat er eine zweiwöchige Fachschulung besucht und eine Prüfung abgelegt. Neben viel Theorie und rechtlichen Aspekten wurde hier auch ein Schwertransport in der Praxis durchgeführt. Eine gute Übung für den folgenden Berufsalltag: Hier braucht Christian jeden Tag die volle Aufmerksamkeit für den Transport und das Verkehrsgeschehen drum herum.  „Wir sichern den Transport ab und warnen den entgegenkommenden Verkehr, dass etwas Breiteres nachkommt. Ein hoher Prozentsatz der anderen Verkehrsteilnehmer weiß allerdings gar nicht, was wir tun oder ignoriert die vom Begleitfahrzeug abgestrahlten Verkehrszeichen“, sagt Christian. Dabei haben diese Zeichen sogar Vorrang gegenüber der fest installierten. Nervenstärke und die nötige Gelassenheit sind also unerlässlich, um im Gespann fahren zu können. Christian hat zum Glück beides. Neben der aufmerksamen Beobachtung des Verkehrs muss er nach vorne „räumlich Denken“. Nur so kann er den Schwertransportfahrer über Funk sicher durch schwierige Passagen des zuvor neben sämtlichen Fahrauflagen in der Genehmigung festgelegten Wegs begleiten. Bevor die Tour starten kann, muss Christian oft die Strecken vorher abfahren oder zumindest auf Google Maps anschauen.

„Ohne Kommunikation geht es nicht.“

Spezialtransport läuft nur im Team. Deshalb müssen sich Fahrer von Schwertransporter und Begleitfahrzeug aufeinander verlassen können. Er selbst profitiert dabei von seiner eigenen Erfahrung: „Ich habe das Lkw-Fahrer- Denken noch aus der Zeit als ich selbst Schwerlastzüge gefahren bin“, sagt Christinan. Er weiß also genau, wie es ist, den mit schweren Transportgut beladenen Lkw zu lenken und kann dem Fahrer präzise Anweisungen und Fahrtipps geben. 

Zum Beruf gehört auch die enge Zusammenarbeit mit der Polizei. Bei allen Transporten über vier Meter Breite ist sie verpflichtend mit dabei. Bei Transporten unter vier Metern Breite kommt es vor, dass die Polizeibegleitung entfallen kann. Das wird bisher von Fall zu Fall entschieden im Rahmen der Anmeldung von Schwertarnsporten. „Offiziell dürfen wir Brücken und Straßen nicht sperren, nur auf polizeiliche Anweisung hin.“ Diese Verantwortung soll aber Schritt für Schritt an die BF4-Fahrer abgegeben werden. Dazu startet ein Pilotprojekt auf der B 300, einer Strecke mit vier Brücken. Als Entlastung für das Polizei-Geleit werden dann zwei BF4-Fahrzeuge vorausfahren, die untereinander mit Funk verbunden sind und die Aufgaben der Polizisten übernehmen.

Damit alles läuft, muss auch die Technik mitspielen

Dafür wurden Profis mit dem Umbau des MAN TGE betraut. Die Firma kustech Systeme GmbH ist spezialisiert auf die Ausstattung von Fahrzeugen mit sogenannten Wechselverkehrszeichenanlagen (WVZ) für den Einsatz als Begleitfahrzeug der dritten und vierten Generation. Damit die WVZ-Anlage installiert werden kann, muss das Trägerfahrzeug die geeignete Dachtraglast mitbringen: Für die Anlagen des Typs BF3 und BF3 Plus reichen 150 Kilogramm, für die Ausrüstung mit einer BF4-WVZ-Anlage muss sie allerdings mindestens 300 kg betragen. „Der MAN TGE ist das ideale Fahrzeug für die Ausstattung mit unseren BF3 und BF4-WVZ-Anlagen“, so Ilka Manske. Die Geschäftsführerin der kustech Systeme GmbH zeigt sich begeistert vom MAN-Transporter. „Das BF4-WVZ-System ist bei Weitem keine gewöhnliche Zuladung“, erklärt die Expertin. Durch das Gewicht der Anlage verschiebt sich der Schwerpunkt des Fahrzeugs. Die Fahreigenschaften werden beeinflusst. „Als Hersteller müssen wir gewährleisten, dass die Begleitfahrzeuge für die zusätzlich wirkende Windlast bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h geeignet sind. Wir statten den MAN TGE nicht nur mit der Anlage aus, sondern nehmen verschiedene Maßnahmen vor, welche die ursprünglichen Fahreigenschaften des Fahrzeugs garantieren“, so Manske. 

Für Anton Bichler ist der MAN TGE vornehmlich als BF4-Fahrzeug unterwegs und leitet die Schwertransporte an. „Der MAN TGE lässt sich sehr angenehm fahren und liegt gut auf der Straße“, zeigt sich Christian überzeugt vom MAN TGE. 

Er selbst freut sich über die Aufgaben, die ihm sein Chef als Begleitfahrer überträgt. „Bei mir heißt es nicht, was muss ich, sondern was darf ich machen“, erzählt er lachend. „Du musst flexibel sein, gerade was die Arbeitszeiten angeht. Gerade als BF4-Fahrer sind Nachtfahrten quasi Standard. Trotzdem möchte ich nichts anderes machen.“