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Ein Berliner tourt mit seinem Eichzug durch Bayern

Ein waschechter Berliner auf einem 80-Tonner unterwegs in Bayern… kann das auf Dauer gutgehen? Und wie! Mit seinem MAN TGX 33.560 hat Sandy Helbig jede Ecke des Freistaats erobert. Überall gibt es Kieswerke, Asphaltmischanlagen und andere Betriebe, die gut geeichte Fahrzeugwaagen oder Mehrbereichswaagen brauchen. Immer dann ist Sandy zur Stelle!

Bei der Arbeit zeigt er sich ausgeglichen. Sandy ist darauf geeicht, die richtige Balance zu finden, gemeinsam mit den Prüfern vom Eichamt und den Servicetechnikern der Waagenhersteller. Für die meisten gehört das Fahren auf einer Waage zum Alltag – und auch das penible Ausloten: Stimmt das geladene Gewicht? Um erhebliche Geldbußen zu vermeiden, müssen Anzeige und Waage richtig eingestellt sein. Bei einer 60-Tonnen-Waage etwa darf eine Toleranzgrenze von 60 kg nicht überschritten werden. Dazu ist das Eichen da. Und Sandy.

„Nach einer Neuinstallation, Reparatur oder einem Umbau müssen Waagen neu geeicht werden. Generell werden Fahrzeugwaagen über drei Tonnen alle drei Jahre übergeprüft“, erklärt Sandy, „da gibt es immer was tun, mit vielen unterschiedlichen Gewichten.“

Ganz gleich, wie die Anforderung vor Ort aussieht – Sandy ist schwer zu erschüttern: „Mein MAN ist auf 80 Tonnen aufgelastet. Ich habe eine Ausnahmegenehmigung und darf bis zu 50 Tonnen transportieren. Klar ein Gabelstapler ist dabei, denn ohne geht es nicht,“ erklärt Sandy. „Ich bin froh, dass der MAN einen größeren Motor hat. Der D38 zieht viel besser, wenn ich voll beladen bin. Dann sind auch Berge kein Problem.“

Bei der Routenplanung muss er aufpassen. Viele Straßen im Alpenstaat sind nur bis 40 Tonnen zugelassen. Heute passt alles. Der Berliner steigt in seinen MAN und startet zu seinem nächsten Auftraggeber. Eine 60-Tonnen-Fahrzeugwaage in einer Asphaltmischanlage soll seine Herstellerersteichung bekommen. Hierzu ist lediglich ein Servicetechnikern des Waagenherstellers notwendig. Sandy und sein Eichzug werden schon erwartet. Er lädt alle Gewichte ab und stellt sie in Reih und Glied an die Waage. „Jede Waage ist zwar anders, aber das Eichen an sich läuft immer nach dem gleichen Schema ab. Zu Beginn etwa wird mit einem 8 Tonnen-Gewicht geprüft, ob die Zellen in der Waage an allen 4 Ecken funktionieren“, erklärt Sandy, „danach wird eine sogenannte Verschiebung gemacht. So wird sichergestellt, dass, egal wo ein Lkw später auf der Waage steht, ob hinten, vorne oder in der Mitte, immer das gleiche Gewicht angezeigt wird.“

Danach jongliert man die restlichen Gewichte auf die Waage und wieder herunter, bis sie auch bei 60 Tonnen perfekt ausbalanciert ist und die Anzeige vom Servicetechniker bestätigt wird. Dabei verständigen sich beide Männer mit Handzeichen: „Wir haben schon oft zusammengearbeitet und auf diese Art und Weise funktioniert das super.“

„Ich bin das lebende Gewicht“, lacht Sandy, „zu Hause brauche ich keine Waage. Das kann ich immer beim Eichen prüfen.“

Seinen Eichzug fährt er seit sechs Jahren, mittlerweile hat er 26 Jahre Berufserfahrung, auch schon in einem MAN F2000. Der gebürtige Berliner kann sich keinen anderen Job vorstellen. „Ich mag es, mit Leuten im Team zu arbeiten. Wenn wir eine große Waage zum Eichen haben, fahren wir mit zwei Lkw. Mir macht es auch nichts aus, über Nacht draußen zu bleiben. Ich habe mich gemütlich eingerichtet, mit allem, was ich brauche: Mikrowelle, Kaffeemaschine und TV. Den hat mein Chef so von MAN TopUsed gekauft“, sagt Sandy zufrieden, „solange wir den Lkw ordentlich pflegen, haben wir viele Freiheiten.“

Das erkennt man schon bei einem ersten, kurzen Blick auf den MAN TGX 33.560. Auch seine zweite Leidenschaft ist kaum zu übersehen. Sandy ist stolz auf seine Kinder. Mit seinem Sohn besucht er gerne Eishockeyspiele, vor allem, wenn die Berliner spielen. Seine Heimat trägt er auch nach vielen Jahren als „Wahlbayer“ im Herzen.

Was er sich für die Zukunft noch wünscht? Gesundheit für alle.