WoMAN-Power gegen Fahrermangel

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Fahrerinnen sitzen beim MAN-Workshop an einem Tisch

Der WoMAN Workshop von MAN Truck & Bus holte sieben Frauen an einen Tisch, die überzeugt sind, als Lkw-Fahrerinnen ihren Traumberuf gefunden zu haben. Aber auch dafür sorgen möchten, dass ihre Bedürfnisse nicht nur gehört werden, sondern auch direkt in den Job mit einfließen können.

„Wir sind systemrelevant“, sind sich die sieben Berufskraftfahrerinnen und Teilnehmerinnen an der MAN Workshop-Runde einig. „Aber wir müssen uns auch jeden Tag beweisen und um Akzeptanz in der eigenen Branche kämpfen”, sagt Christina Scheib, die sich auch öffentlich für ein anderes Image der Fahrerinnen stark macht. Mit gerade einmal 2,7 Prozent fällt der Anteil an Berufskraftfahrerinnen in Deutschland derzeit noch sehr gering aus. Umso wichtiger also, die Frauen, die bereits ihren Platz hinter dem Steuer gefunden haben zu Wort kommen zu lassen. Ein erster wichtiger Schritt, die Transportbranche auch an die Bedürfnisse des weiblichen Fahrpersonals anzupassen. Wie wird der Beruf für Frauen attraktiver? Welche Rolle spielt dabei das Fahrzeug? Fragen, denen der WoMAN Workshop von MAN Truck & Bus mithilfe von sieben aktiven Berufskraftfahrerinnen auf den Grund gehen wollte.

Das Gespräch zwischen den Frauen im Alter von Anfang 20 bis Mitte 40, die im MAN-Pavillon zusammensaßen, entwickelte sich schnell und bald zeichneten sich die Gemeinsamkeiten heraus: Alle in der Runde waren sich einig, ihren Traumberuf gefunden zu haben. Dennoch kein Grund die weniger schönen Seiten des Jobs, die alle Anwesenden kennen zu beschönigen oder zu verklären. Das MAN-Team aus den Bereichen Engineering und Design um Psychologin Dr. Sigrun Weise, MAN Marktforschung und Trucker’s World by MAN wurde Zeuge eines sehr offenen und konstruktiven Austausches. Dabei sprachen die Frauen auch sensible Themen, wie Hygiene, das Sicherheitsbedürfnis, Arbeitszeiten, Bezahlung oder den Umgang zwischen Männern und Frauen offen und klar an. 

„Um sich in einer Firma als Fahrerin wohlzufühlen, muss das ganze Paket passen. Da zählt nicht nur der Lkw, der bereitgestellt wird, sondern auch, dass einen die männlichen Kollegen akzeptieren”, findet nicht nur Jennifer Blum. Auch Angie Doll hatte anfangs Probleme, einen Chef zu finden, der ihr überhaupt zutraute einen Lkw und einen Bagger souverän steuern zu können. Den passenden Chef hat sie inzwischen gefunden und das nötige Selbstvertrauen entwickelt, ihren Beitrag für den Strukturwandel zu leisten: Die 23-Jährige, die ursprünglich nach dem Abitur Medizin studieren wollte, macht inzwischen den Ausbilderschein.

Hygiene, Sicherheit, Stauraum – die Wünsche der Frauen

Die Designerinnen und Entwicklerinnen von MAN hörten genau hin, notierten Kommentare zur Haptik, zu Materialien, zum Alltag im Cockpit und fehlenden Ablageflächen, Getränkehaltern oder Steckdosen. „Wir nehmen alles auf, auch wenn Hindernisse wie die hohen Kosten für einen Lkw-Führerschein, lange, unbezahlte Standzeiten oder mangelnde medizinische Versorgung unterwegs nicht von einem Unternehmen wie MAN gelöst werden können“, sagt Sigrun Weise. Aber all die Informationen sind wichtig, denn noch immer ist zu wenig über die Gesamtsituation der Fahrerinnen bekannt. 

Auch Carolin Schütt aus dem MAN-Designteam fühlte sich von dem Zusammenkommen mit den Fahrerinnen inspiriert und ist beeindruckt von deren kreativen Ideen: „Aus jedem dieser Treffen entsteht so viel Inspiration, so viele neue kreative Ideen, eine tolle Emotion, etwas begonnen zu haben, das noch größer werden kann. Puzzleteile fügen sich zu einem größeren Netzwerk zusammen, ein Austausch beginnt, der für alle so bereichernd ist.“

Und die Fahrerinnen selbst? 

Wünschen sich vor allem mehr Akzeptanz innerhalb der Branche, aber auch von der Gesellschaft. Damit diese Gemeinsamkeiten ans Licht kommen, ist den Frauen der Austausch untereinander besonders wichtig und sie würden sich mehr Treffen, wie den MAN Workshop wünschen und sind begeistert:

Hier in der Runde kann ich offen reden, fühle mich verstanden und habe das Gefühl einen wichtigen Beitrag zu leisten.

sagt Cindy Schneppe und bestätigt: „ich würde immer wieder zu euch kommen.“ Diese Bestätigung freut das MAN-Team und auch Trucker’s World by MAN. Am Ende ist klar: Der Club wird weiterhin immer wieder alle Möglichkeiten ergreifen, den Austausch mit den Lkw-Fahrerinnen und -Fahrern und seinen Mitgliedern zu fördern. Er schafft die Basis, auf Bedürfnisse und Wünsche bestens eingehen zu können.

Auf den allgemeinen großen Fahrermangel zahlt bereits die Initiative „Fahren für Deutschland“ ein. Die Erkenntnisse des WoMAN-Workshops werden in jedem Fall in die zukünftigen Produktentwicklungen mit einfließen. 

Weitere Informationen rund um die Aktion „Fahren für Deutschland“ findest du hier: