Cindy ohne Lkw geht nicht!

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Vom Sicherheitsunternehmen zur Berufskraft­fahrerin


Cindy Schneppe ist eine engagierte Lkw-Fahrerin, die vor 20 Jahren durch eine Weiterbildung in den Beruf eingestiegen ist. Trotz gesundheitlicher Herausforderungen liebt sie ihren Job im Nahverkehr. Sie setzt sich für bessere Kommunikation und Gesundheitsvorsorge in der Branche ein und engagiert sich zudem durch ihren Verein „Brummifahrer mit Herz“ für behinderte Kinder und mehr Herzlichkeit unter Kollegen.

Wenn Cindy Schneppe über ihren Job als Berufskraftfahrerin spricht, fällt es schwer zu glauben, dass sie „durch Zufall zum Lkw-Fahren gekommen“ ist. Es ist circa 20 Jahre her, dass die gebürtige Thüringerin, die damals bei einem Sicherheitsunternehmen angestellt war, das Ange­bot vom Arbeitsamt bekam, eine Weiterbildung zur Berufskraft­fahrerin zu machen. „Da wäre ich doof gewesen, wenn ich nein gesagt hätte“, sagt die heute 44-Jährige. Damals zögert sie also nicht, macht zunächst ihren Pkw- und gleich danach den Lkw-Führerschein. Mit ihm in der Tasche fährt sie eine Woche als Beifahrerin bei einem Freund im Fernverkehr mit, bevor sie sich selbst auf die Straße traut. Learning by Doing – darauf würde ein Großteil des Fahrerjobs beruhen. Und Cindy lernt schnell und findet hinter dem Steuer ihren absoluten Traumbe­ruf. „Nachdem meine bessere Hälfte auch im Fernverkehr tätig und die Woche über unterwegs war, habe auch ich mich dafür entschieden.“ Aus dieser Zeit ist ihr viel Schönes in Erinnerung geblieben, zum Beispiel die Touren nach und in Schweden: „Da gibt es nette Menschen und Elche“, lacht Cindy. Mit einem dieser Tiere verbindet sie einen besonderen Moment bezie­hungsweise eine halbe Stunde, die das Tier vor ihrem Lkw auf der Straße gestanden und durch die Scheibe geschaut habe, bis es schließlich weitergelaufen sei. 

Es ist und bleibt mein absoluter Traumjob.

Das meiste im Job beruhe auf den Erfahrungen, die man nach und nach machte. Cindy wünscht sich aber einen besseren Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen – es könnte vieles besser machen, miteinander zu reden. Schön fände sie auch, wenn der Job den Fahrerinnen und Fahrern mehr Zeit und Raum ließe, besser auf sich und die Gesundheit zu ach­ten. Sie selbst hat immer wieder mit Rückenproblemen zu tun, lässt sich davon aber nicht unterkriegen. Sie sitzt jeden Tag im Lkw und fährt im Nahverkehr. 

Die Option, nicht mehr in den Lkw – natürlich am liebsten MAN­ zu steigen, gibt es für Cindy nicht. Sie gibt nicht auf und enga­giert sich dabei sogar noch für andere: Mit ihrem Verein „Brum­mifahrer mit Herz“ organisiert sie Benefizveranstaltungen zugunsten behinderter Kinder. In der Weihnachtszeit klappert sie zudem Rasthöfe ab, überrascht Berufskollegen mit selbst­gebackenen Plätzchen, netten Worten und manchmal auch einer Umarmung. Cindy wünscht sich mehr Herzlichkeit für die Branche und fängt selbst damit an.