Mit Herz, Holz und MAN

Manfred Mengel hat in den vergangenen 40 Jahren viel Zeit im Wald und mit den Fahrzeugen von MAN verbracht. Seit April 2023 ist er im wohlverdienten Ruhestand – eigentlich. Denn auch jetzt steigt er gerne und regelmäßig in einen Löwen und bleibt der W. + H. Mengel GmbH & Co KG auch weiterhin als Fahrer erhalten.

Tradition und Leidenschaft seit über 90 Jahren – der Webauftritt des Unter­nehmens W. + H. Mengel GmbH & Co. KG aus Burgwald-Bottendorf holt die Besucher gleich mit einer großen Portion Zuversicht ab, dass hier verlässlich gute Arbeit geleistet wird. Dazu gehört bei Mengel viel familiärer Zusammenhalt ­– Chef Lukas Mengel führt das Unternehmen in der vierten Generation –, ein Fuhrpark, der seit 1950 ausschließlich auf die Zuverlässigkeit der MAN-Fahrzeuge baut, und Mitarbeiter, die mit viel Erfahrung und Einsatzfreude bei der Sache sind. Einer von ihnen ist Manfred Mengel, genannt Manni, der Onkel von Firmenleiter Lukas Mengel. Der 65-Jährige hat vor 40 Jahren im Betrieb angefangen, der zunächst von seinem Großvater, danach von seinem Vater und schließlich von seinem Bruder geführt wurde. Die Zeit, die Manni Mengel bereits als Kind und Jugendlicher auf dem Firmenhof verbracht hat, ist da noch gar nicht eingerechnet. „Ich saß an Samstagen oft lieber neben meinem Vater im Lkw, statt auf den Fußballplatz zu gehen oder etwas anderes zu unternehmen“, erinnert er sich. 

Zunächst startete er als Werkzeugmacher, durch das Aufwachsen im elterlichen Betrieb sei er aber von Anfang an auch in den Fahrerberuf hineingewachsen. So saß er nach seiner Zeit bei der Bundeswehr, wo er auch seinen Führerschein machte, immer öfter hinter dem Steuer der Holztransporter. Die Verbindung zu den Fahrzeugen und der Technik begleitete ihn von Anfang an. In 40 Jahren hat er einige technische Veränderungen miterlebt, angefangen hat er selbst mit einem MAN FOG 26.320 Zehnzylinder, danach kamen Sechszylinder-Turbomaschinen mit 321 PS auf den Hof, die Manfreds Bruder gegenüber dem Vater durchgesetzt hat. 

Im Wald hat man seine Ruhe, und wenn die Natur im Frühling anfängt aufzublühen, blüht auch das Herz auf.

An der dicken Buche rechts 

„Das Fahren ist viel einfacher geworden“, sagt Manni Mengel, der sich noch an die Zeiten ohne Automatikgetriebe, Lenkhilfe und ausgefeiltes Bremssystem erinnert. „ABS war früher ein Fremdwort“, lacht er, und Quersteller im Winter hätten dazugehört. Dafür müsse man sich heute mehr mit dem viel höheren Verkehrsaufkommen und der fehlenden Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer untereinander auseinandersetzen. „Gemeinsam geht es besser“ gilt aus Sicht von Manfred Mengel leider nicht mehr, wenn er sich die Verhältnisse auf den Straßen heutzutage so ansieht. Die Arbeit im Holzbereich gefällt ihm vielleicht gerade auch deshalb bis heute noch immer sehr gut: „Im Wald hat man seine Ruhe“, sagt Manfred Mengel, „und wenn die Natur im Frühling anfängt aufzublühen, blüht auch das Herz auf.“ Gerade nach harten Wintern, wenn man immer wieder Schneeketten habe aufziehen müssen, wirke dies wie eine Entschädigung.

Die Ruhe im Wald täuscht allerdings nicht über die Tatsache hinweg, dass der Job als Holzfahrer vieles fordert und erfordert. Vor allem in der Anfangszeit habe es etwas gedauert, sich an die körperlichen Anforderungen zu gewöhnen, die allein schon wegen der reduzierten Ausrüstung vor 40 Jahren die Fahrer noch einmal anderes gefordert hätten als mit den modernen Assistenten von heute. Der gelernte Werkzeugmacher, der bis dahin gerade im Winter an das Arbeiten in der warmen Werkstatt gewöhnt war, hat sich anfangs schwergetan, sich an die rauen Arbeitsbedingungen im Freien zu gewöhnen. Die Arbeitsbekleidung sei damals weder warm noch wasserdicht gewesen. Ebenso wenig habe es Assistenten gegeben, die dem heutigen Standard entsprochen hätten. „Früher, als es noch keine Karten gab, musste man sich als Fahrer einen klaren Plan machen, wo es langgeht und wie man zu der Stelle gelangt, an der das Holz gelagert war.“ Dafür sei man mit dem Förster die Strecke abgefahren und habe sich Notizen zu prägnanten Stellen gemacht – wie etwa „an der dicken Buche rechts“ – an denen man sich später orientieren konnte. Hinzu kamen im Fall des Langholztransportes – das Haupteinsatz­gebiet von Manfred Mengel – Überlegungen, in welche Richtung das Holz liegt, ob man überall herumkommt und wie der Boden beschaffen ist. Eine gewissenhafte Vorpla­nung sei das A und O: „Bevor man in den Wald fährt, muss man sich genaue Gedan­ken machen, was und ob es überhaupt möglich ist“, beschreibt Manfred Menge eine Grundvoraussetzung für den erfolg­reichen Transport von Langholz. Kurzfris­tige Umplanungen gehören genauso dazu wie der professionelle Umgang mit dem Ladekran und der Motorsäge.

Wenn er auf seine 40 Jahre im Wald zurückblickt, ist Manfred Mengel froh, dass er die Jahre ohne größere Schäden überstanden hat. Obwohl es ein Schockerlebnis gab, an das er sich bis heute erinnern kann: Einmal habe er im Wald auf regennassem Boden den kompletten Lastzug zum Umkippen gebracht. Zum Glück blieb er unverletzt und das Fahrzeug konnte nach der Bergung in der Werkstatt repariert werden. Sein persönliches Berufsziel, 40 Jahre in der Firma zu arbeiten, hat er am 1. Februar 2023 erreicht und sein zweites, mit 65 Jahren in den Ruhestand zu gehen, offiziell am 1. März 2023. Hinter dem Steuer sitzt er aber trotzdem nach wie vor und möchte es weiterhin tun, „solange ich körperlich fit bin“, sagt er. 

Eine schöne Gemeinschaft unter den Holzfahrern

Die Kameradschaft ist es für Manfred Mengel, die das Arbeiten für den und im Familienbetrieb all die Jahre ausgemacht hat. „Die gelben Fahrzeuge sind die Holzköpfe“, lacht Mengel, „und die weißen fahren die Fertighäuser.“ Unter den 26 Fahrern sei es immer kollegial und freundschaftlich zugegangen. „Probleme sind dafür da, besprochen und auch gelöst zu werden“, sagt Manfred Mengel „Morgens um fünf Uhr verteilt Lukas die anstehenden Aufgaben, die Holzfahrer machen dann untereinander aus, wer welche Tour übernimmt, so dass jeder möglichst wenig Leerkilometer hat und etwas für die Firma übrigbleibt. Es gibt viel Entscheidungsfreiheit.“ MAN ist seit 1950 die einzige Marke auf dem Firmenhof: „Ich glaube, solange ich in der Firma bin, ist auch nie ein anderer Vertreter bei Mengel auf dem Hof gewesen“, lacht der Holzfahrer. Es habe aber auch nie den Bedarf oder die Überlegung gegeben, es mit einem anderen Hersteller zu versuchen. „Wir sind und waren mit MAN immer zu 100 Prozent zufrieden.“ Tradition und Leidenschaft werden auch in Zukunft die treibenden Kräfte der W. + H. Mengel GmbH & Co KG bleiben.