Anschauliche Verkehrserziehung an Schulen zählt zu den Aufgaben der Verkehrswacht München. Fester Bestandteil des Programms ist die sogenannte Tote-Winkel-Schulung, die sich an die Aufmerksamkeit von Kindern im Straßenverkehr richtet. Passend zum Schuljahresbeginn war die Verkehrswacht mit ihrer Aktion rund um das Thema „Toter Winkel“ zu Besuch an einer Grundschule in Haar bei München.
173 Schüler:innen der Jahrgangsstufen 2 und 3 der Grundschule am Jagdfeldring in Haar bei München versammelten sich aufgeregt um den MAN-Lkw, der bei ihnen auf dem Schulhof parkte. „Einmal bitte Platz nehmen auf dem hohen Lkw-Fahrersitz“, so die Einladung an die Kinder, ausgesprochen von Walter Kirschner, Mitarbeiter der Verkehrswacht München und an diesem Tag Moderator der Aktion „Toter Winkel“. Paul, ein Drittklässler, der freudestrahlend die Stufen hinauf in das Fahrerhaus nimmt, staunt nicht schlecht, nachdem er Platz genommen hat und einen Blick in den Außenspiegel des Lkw wirft: „Ich dachte, dass der Lkw-Fahrer mich sehen kann, weil er ja so weit oben sitzt und so große Spiegel an den Seiten hat. Aber als ich dann selbst auf dem Fahrersitz gesessen habe, habe ich gemerkt, dass meine ganze Klasse plötzlich verschwunden war“. Ein „Wow-Effekt“, wie Walter Kirschner bestätigt, der klar darauf abzielt, Kindern den Effekt des „Toten Winkels“ durch direktes Erleben nahe zu bringen und zu erklären.
„Was für ein tolles emotionales Erlebnis“, so der Verkehrsexperte, „das bleibt im Gedächtnis und somit hoffentlich auch der Begriff „Toter Winkel“ mit der Verknüpfung: Ich kann im Straßenverkehr von abbiegenden Fahrzeugen übersehen werden und muss achtsam sein.“ Weniger Unfälle mit Kindern im Straßenverkehr sei Hauptanliegen und Ziel des Schulungsprogramms, so der Experte weiter.
Auch für Berufskraftfahrer Jürgen Hertl, der an diesem Tag für die Schulung mit seinem MAN auf das Schulgelände gekommen war, stellte sich ein Wow-Effekt ein: „Mir war natürlich klar, dass es den „Toten Winkel“ gibt“, sagt er, „aber bei der Aktion wurde mir nochmal bewusst, wie groß er tatsächlich ist.“ Somit hätte die Veranstaltung dazu beigetragen auch sein Bewusstsein als Fahrer und die große Verantwortung, die mit diesem Job verbunden ist, erneut zu stärken. „Für uns Fahrer ist der Lkw ein ganz normales Fahrzeug. Doch auf dem engen Schulhof neben den Grundschülern wurde einem die Größe des Lkw wieder so richtig bewusst. Gerade deswegen haben wir als Fahrer die besondere Verantwortung auf die kleinsten Verkehrsteilnehmer besonders zu achten.“
Viel positive Resonanz für die Aktion
„Die Eltern wissen die Aktion sehr zu schätzen und halten sie für sehr wertvoll, da unsere Schule an durchaus großen und stark befahrenen Straßen liegt“, sagt die verantwortliche Lehrkraft Lisa Alonso Sanchez darüber, wie die Eltern der Schulkinder die Aktion beurteilen.
Dass ihre Kinder mit der Aktion so gut geschult werden, gibt unseren Eltern ein gutes Gefühl, wenn sie ihre Kinder morgens zur Schule schicken.
Und die größten Fans der Aktion sind letztendlich die Kinder selbst. Viele von ihnen haben sich schon lange gewünscht, einmal in das Fahrerhaus eines Lkw zu klettern. Und ab sofort wissen sie, sobald sie einem der Riesen im Straßenverkehr begegnen, dass es darum geht, besonders aufmerksam zu sein, weil der Fahrer sie im Zweifelsfall nicht sehen kann.
Diese Aktion und weitere News findet ihr ebenfalls auf unserer Fahren für Deutschland Website.