Ein Motor mit explosiver Kraft

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Rudolf Diesel und seine Motorenerfindung

Jahrelang tüftelte Rudolf Diesel an einem Motor mit hohem Wirkungsgrad. Vor 130 Jahren war es endlich so weit: Am 23. Februar 1893 erhielt der Wissenschaftler das Patent für den nach ihm benannten Dieselmotor – der Beginn eines weltweiten Erfolgsmodells.

Rudolf Diesel wird am 18. März 1858 in Paris geboren. Sein Vater, ein gelernter Buchbinder, arbeitet dort als Lederwarenfabrikant. Als 1870 der deutsch-französische Krieg ausbricht, muss die Familie Frankreich verlassen. Die Diesels ziehen nach London, doch der zwölfjährige Rudolf wird bald zu Verwandten nach Augsburg geschickt. Dort besucht er zunächst die Gewerbe- und anschließend die Industrieschule, beide mit großem Erfolg. Dank eines Stipendiums kann er an der Technischen Hochschule in München studieren. 1880 beendet er sein Studium mit dem besten Zeugnis aller bisherigen Studenten.

Der nach seinem Erfinder, Rudolf Diesel, benannte Diesel-Motor feierte am 23. Februar 2023 sein 130 Jubiläum, denn exakt an diesem Tag im Jahr 1893 beurkundete das kaiserliche Patentamt in Berlin dem Ingenieur das Patent mit der Nummer 67207. 

PATENTURKUNDE

Das angemeldete Patent lautete auf „Arbeitsverfahren und Ausrüstungsart für Verbrennungsmotoren“ und kurz nach der Zulassung begann das Diesel-Zeitalter. Die Entwicklungen von Rudolf Diesel wurden stets durch die Maschinenfabrik Augsburg begleitet und unterstützt. Nicht nur aus diesem Grund hat sich MAN von Anfang an für die Direkteinspritzung bei Nutzfahrzeug-Dieselmotoren entschieden.

Die Anregung zu seiner späteren Motorenerfindung erhielt Rudolf Diesel als Maschinenbau-Student an der Technischen Hochschule in München bei einer Vorlesung über Thermodynamik. Er hörte vom Wirkungsgrad einer Dampfmaschine, die damals als Antrieb für vielerlei Zwecke zum Einsatz gelangte, und von der Theorie des französischen Physikers Sadi Carnot (1796-1832). Der Kreisprozess von Carnot versprach eine wesentlich höhere Energieausbeute. Rudolf Diesel vermerkt damals in seinem Kollegheft: „Studieren ob es nicht möglich ist, die Isotherme (Carnot-Prozess) praktisch zu verwirklichen. Das war 1878.

 

MAN hat entscheidend zum endgültigen Erfolg des Diesel-Motors von Rudolf Diesel beigetragen. Nach dem Urteil von Fachleuten ist es der Verdienst der Maschinenfabrik Augsburg Nürnberg, dass die „erste brauchbar Dieselmaschine in harter Arbeit und unter Überwindung ungemein großer Schwierigkeiten“ entwickelt und auf den Markt gebracht werden konnte.

Auf der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 wurde der Diesel-Motor erstmalig ausgezeichnet und von dort aus nahm der Siegeszug seinen Lauf. Denn ab der Jahrhundertwende setzte sich der Dieselmotor allmählich auf der ganzen Welt durch.

Seit der Aufnahme des Baus von Diesel-Motoren (einschließlich der Lizenznehmer) hat MAN bis Ende 1992 Motoren mit einer Gesamtleistung von knapp 500 Millionen PS produziert. Außerdem den leistungsstärksten Schiffsdiesel dieser Welt, ein Zwei-Takt-Motor – MAN B&W – mit knapp 70.000 PS. 

Im Jahr 1923 lief bei MAN der erste vollbetriebsfähige Fahrzeug-Diesel vom Band. Ein Jahr später, 1924, feierte der MAN Lkw erstmals auf der deutschen Automobilausstellung in Berlin Premiere.

Was hätte der Erfinder Rudolf Diesel wohl gesagt, hätte er gewusst, dass MAN circa 130 Jahre später, ebenfalls in Berlin, mit der Präsentation eines vollelektrischen MAN einen entscheidenden Schritt in die Zukunft der Elektromobilität setzen würde.

Von der Historie über die Gegenwart direkt zur Zukunft der eMobilität – die Zukunft hat begonnen – hier könnt ihr alles über den MAN eTruck nachlesen.

Oldtimer im MAN-Museum Augsburg

Im MAN-Museum in Augsburg können viele Oldtimer-Schätze besichtigt werden, darunter auch das Diesel-Modell. Nutze die virtuelle Tour, um in die Ausstellung reinzuschnuppern.

Viele weitere Informationen zum MAN-Museum findest du hier: